Haussammlung
Unterwegs im Stadtteil Morzg für den guten Zweck
Der März steht bei Franziska Prenninger jedes Jahr ganz im Zeichen der Caritas-Haussammlung.
SALZBURG. Im März macht sich Franziska Prenninger wieder auf den Weg durch "ihren" Stadtteil Morzg im Süden der Stadt. Für die gute Sache geht die 77-Jährige seit rund 25 Jahren im Rahmen der Caritas-Haussammlung von Tür zu Tür und sammelt Spenden für Menschen, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind.
"Geht um Dankbarkeit und Demut"
"Für mich gehört das immer schon zu meinem Leben dazu, dass ich mich sozial engagiere. Vielen von uns geht es so gut und wir können frei von finanziellen Sorgen und Nöten leben. Da möchte ich ein bisschen etwas auch zurückgeben, es geht viel um Dankbarkeit und Demut", schildert Prenninger, die vor ihrer Pension als Krankenschwester tätig war. Für ihre Tour von Haus zu Haus braucht sie fast den gesamten März. "Am Anfang benötigt es immer etwas Überwindung, aber nach kurzer Zeit ist das verflogen und es bereitet mir eine Freude. Ich bin meist am Abend unterwegs, da sind die Menschen dann auch am ehesten zu Hause", so Prenninger.
Hilfe bei Miete oder Strom
Insgesamt sind zwölf Haussammlerinnen in der Pfarre Morzg im Einsatz. "Wir würden uns freuen, wenn sich noch mehr Menschen dafür engagieren. Auch Männer sind herzlich willkommen, derzeit sind wir ein reines Frauen-Team", fügt Prenninger hinzu. 40 Prozent der gesammelten Gelder stehen der Heimatpfarre zur Verfügung. Die restlichen 60 Prozent fließen in regionale Projekte der Caritas Salzburg.
Geholfen wird dann auf vielfältige Weise. "Wenn jemand die hohen Miet- oder Stromkosten nicht mehr bezahlen kann, wenn am Ende des Monats Geld für die Heizkosten fehlt oder Familien für die Schulkosten Unterstützung benötigen, dann können wir hier schnell helfen", so Prenninger.
Einsamkeit großes Thema seit Pandemie
Bei der Haussammlung komme sie auch immer wieder ins Gespräch mit anderen aus dem Stadtteil und spüre, wo der Schuh drückt. "Das Thema Einsamkeit ist seit der Pandemie stark gestiegen. Für manche ist es das einzige Gespräch am Tag, wenn die Caritas-Haussammlerin an der Tür klingelt. Das macht einen dann schon betroffen", so die 77-Jährige. Die Spendenfreude der Menschen sei durch die Pandemie sogar gewachsen. "Die Höhe der Spenden ist gestiegen. Die Menschen wissen, was mit ihrer Spende passiert und sie helfen damit Menschen, die in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wohnen. Das schätzen die Leute an der Haussammlung", sagt Prenninger.
Das weiß auch der Direktor der Caritas Salzburg, Johannes Dines. „Die Haussammlung ist die wichtigste Sammlung der Caritas und die Spenden gehen direkt an Menschen in Not hier bei uns, in der Nachbarschaft, im Ort, im Bezirk. Nur durch das außerordentliche Engagement der Pfarren und der freiwilligen Sammler ist das möglich. Meine Bitte an die Bevölkerung ist, die Türen und Herzen zu öffnen und für Menschen, die es momentan nicht leicht haben, zu spenden", so Dines.
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