So ungleich ist die Mozartstadt

Foto: Salzburger Armutskonferenz

SALZBURG (af). Reichtum ist in Salzburg sehr ungleich verteilt. Diese Ungleichheit wird immer deutlicher, sie richtet sich nicht nur nach Bildungsgrad, Alter oder Geschlecht, sondern auch nach dem Wohnort. Und: Gerade jene Salzburger, denen es nicht so gut geht, bleiben bei Wahlen überdurchschnittlich oft zuhause. Zu diesen Schlüssen kamen vergangene Woche Experten der Salzburger Armutskonferenz, der Robert Jungk-Bibliothek und des Salzburger Instituts für Grundlagenforschung (IGF) bei einer Konferenz zum Thema „Ungleichheit in Salzburg.“

Armer Norden, reicher Süden

Erstmals wurde dabei auch eine „Wohlstandskarte“ der Stadt präsentiert, die zeigt: In Salzburg gibt es ein Süd-Nord-Gefälle. „Diese Nord-Süd-Verteilung ist schon länger bekannt“, erklärt Robert Buggler von der Salzburger Armutskonferenz. Tatsächlich muss in Salzburgs Norden ein wesentlich größerer Teil der Bevölkerung Sozialhilfe bzw. die bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS) in Anspruch nehmen, als es im Süden der Fall ist. In Itzling und der Elisabeth-Vorstadt benötigen gut acht Prozent aller Einwohner staatliche Hilfe, in Lehen sind es 7,1 Prozent. In den südlichen Stadtteilen wie Morzg, Gneis oder Leopoldskron sind es hingegen nur rund zwei Prozent.

Demokratisches Problem

Die ungleiche Verteilung von Reichtum stellt die Stadt vor ein Problem, das bisher sowohl Wissenschaft als auch Politik weitgehend unbeachtet gelassen haben: Je schwächer ein Stadtteil sozial gesehen ist, des-to geringer fällt dort auch die Wahlbeteiligung aus. „Als Folge sind sozial schwache Menschen in Salzburgs politischer Landschaft schon jetzt deutlich unterrepräsentiert“, erklärt Stefan Wally von der Robert Jungk-Bibliothek. Gemeinsam mit Christine Depper-Berger vom IGF stellte er zum ersten Mal eine Verbindung zwischen der Verteilung von Reichtum in Salzburg mit der Wahlbeteiligung in den einzelnen Bezirken her.

Mangelnde Perspektiven

„In Lehen liegt der Anteil der Nichtwähler beispielsweise bei 34 Prozent – und es werden immer mehr“, fügt Depper-Berger hinzu. Für sie besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Grad der politischen Teilhabe und einer positiven Zukunftsperspektive. „Wer sich für seine Zukunft gute Chancen ausrechnet, geht viel eher zur Wahl als jemand, der nur wenig Hoffnung hat. Diese Menschen fühlen sich oft im Stich gelassen und glauben nicht mehr daran, mit ihrer Stimme etwas bewirken zu können.“

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