Niederschwellig
Projekt "easy" bietet Jugendlichen Beschäftigung
Das Projekt "easy" ermöglicht Jugendlichen eine niederschwellige Beschäftigung und bietet neue Perspektiven
SALZBURG. Bunte Taschen, Kuscheltiere, Holz-Spielzeug oder Vogelhäuser - es sind vielfältige Produkte aus Textil und Holz, die die Jugendlichen in den "easy"-Werkstätten herstellen. Bei "easy" handelt es sich um ein Beschäftigungsprojekt der Caritas Salzburg, bei dem junge Menschen zwischen 15 und 18 Jahren die Möglichkeit haben, auf sehr niederschwellige Weise einer Arbeit nachzugehen.
In geregelten Tagesablauf finden
"Es ist eine sinnstiftende Tätigkeit, die Struktur und Orientierung bietet und den Jugendlichen helfen soll, Schritt für Schritt in einen geregelten Tagesablauf und in den Arbeitsmarkt hineinzufinden. Die Jugendlichen, die hierher kommen, haben eine schwierige Vergangenheit hinter sich, kommen vielfach aus zerrütteten Familienverhältnissen oder haben psychische Auffälligkeiten. Bei 'easy' finden sie einen geschützten Raum, wir wollen die Jugendlichen stärken und dass sie positive Erfahrungen erleben", erklärt Einrichtungsleiter Markus Brunnauer.
Die Probleme und Herausforderungen, mit denen die jungen Menschen zu kämpfen haben, seien in den letzten Jahren vielfältiger geworden. "Seit der Pandemie spüren wir das deutlich. Da bedarf es viel Aufklärungsarbeit vonseiten unserer Mitarbeiter", ergänzt der 50-Jährige.
Arbeit in den Werkstätten
Insgesamt stehen vier Arbeitsplätze im Textilbereich und vier Arbeitsplätze im Holzbereich zur Verfügung, an denen gleichzeitig gearbeitet werden kann. Wie viele Stunden oder Tage die Jugendlichen dort arbeiten, können sie selbst entscheiden - maximal sind es jedoch vier Stunden am Tag und 15 Stunden pro Woche.
"Im Schnitt sind es zwischen fünf und zwölf Jugendliche, die über den Tag verteilt in die Werkstätten kommen. Pro Stunde bekommen die Jugendlichen 5,50 Euro direkt am selben Tag ausbezahlt. Manche, die schon sehr stabil sind, kommen regelmäßig und schöpfen die 15 Stunden voll aus. Unsere Mitarbeiter gehen individuell auf die Jugendlichen ein, es ist auch viel Platz für Gespräche und psychosoziale Beratung. Es ist eine Arbeitsstätte, aber es ist auch genügend Zeit, um Probleme zu erörtern und mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen", erklärt Brunnauer, der selbst ausgebildeter Sozialarbeiter und seit über 20 Jahren bei der Caritas tätig ist. Der Großteil der jungen Menschen kommt aus der Stadt Salzburg, manche aus dem näheren Umkreis.
Auf Salzburger Märkten präsent
Besonders stolz sind die Jugendlichen, wenn sie die von ihnen angefertigten Produkte bei verschiedenen Märkten in Salzburg präsentieren können. "Manchmal bekommen wir einen Stand auf der Schranne, auch auf Adventmärkten oder bei Veranstaltungen der Caritas sind wir oft vertreten. Da sind die Jugendlichen dann meist auch selbst vor Ort, das stärkt sie in ihrem Selbstbewusstsein und fördert die Kommunikation", betont Brunnauer.
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