"Ich bin angetreten, um für einen Imagewandel zu kämpfen"

Ein eigener Arznei-Roboter behält den Überblick über die rund 16.000 eingelagerten Medikamente in der Apotheke von Wolfgang Lanner in Neumarkt. | Foto: Angelika Pehab
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SALZBURG (ap). Ein Besuch in der Apotheke ist für den Kunden nicht selten mit unerwartet hohen Kosten verbunden. Das weiß auch Wolfgang Lanner, Apotheker in Neumarkt und Obmann der selbständigen Apotheker Salzburgs. "Wenn die Leute von Apothekerpreisen sprechen, dann glauben sie schon, dass es ein riesiges Geschäft sein muss, eine Apotheke zu führen", so Lanner. Längst sei das aber nicht mehr der Fall. "Hohe Abgaben, riesige Warenbestände, geringe Gewinnspannen und ein eklatanter Wettbewerbsnachteil gegenüber Drogerieketten und Onlinehändler lassen mittlerweile rund jede dritte Apotheke in Salzburg in die Verlustzone schlittern", erläutert Lanner.

"Patienten vertrauen uns"

Und trotzdem will er nicht den Kopf in den Sand stecken. "Ich bin angetreten, um für einen Imagewandel zu kämpfen. Unsere Apotheker sind bestens ausgebildete Gesundheitsspezialisten, die weit mehr können, als Medikamente laut Rezept zu verkaufen", so Lanner. Er sieht die Zukunft einer erfolgreichen Apotheke in der Spezialisierung, im persönlichen und vertrauensvollen Gespräch und in der individuellen Anfertigung von Produkten, die exakt den Bedürfnissen des Kunden entsprechen. "Das setzt natürlich individuelle Beratung und Fachkenntnis voraus, für die der Kunde auch bereit ist zu bezahlen", weiß der Pharmazeut, der in seinem Betrieb nicht weniger als 13 Angestellte beschäftigt. Darüber hinaus könnten durchaus Zusatzangebote – wie beispielsweise die Übertragung der Screeninguntersuchungen zur Früherkennung von Diabetes, hohes Cholesterin oder Bluthochdruck oder auch die Verabreichung einfacher Impfungen – von Apotheken übernommen werden.

Hin zur "Apotheke 4.0"
Die Apotheker wollen noch näher an die Kunden, auch an die, die nicht unmittelbar in die Apotheke kommen. "Ich halte eine lokale Zustellung für wichtig, vor allem um Notfälle abfedern zu können", so Lanner, der trotz aller Umstände keine Angst vor der Zukunft hat, weil "es viele Chancen gibt, sich von der Masse abzuheben. Und wir haben eine entscheidende Schlüsselrolle im Gesundheitssystem. Das muss nun aber auch die Politik endlich erkennen. Wir brauchen ein klares Statement von Gesundheitspolitik und Kassen", so Lanner, der sich am 20. Juni 2017 auch der Apothekerkammerwahl stellt.

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