Knappen, Gold und Widerstand
Montanmuseum Altböckstein erinnert an den Ursprung des Bauernkriegs in Salzburg

- hochgeladen von Elisabeth Pohl
Altböckstein – Im traditionsreichen Bergbaumuseum Altböckstein beginnt ein neues Kapitel: Seit dem 1. Dezember 2024 steht das Haus unter der Leitung von Elisabeth Pohl, die das Amt von Dr. Roland Krenn übernommen hat. „Ich möchte mich herzlich bei Roland Krenn bedanken“, so Pohl. „Er hat das Museum mit großem Engagement geführt und mit Bedacht erhalten.“ Jetzt sei es an der Zeit, dem ehrwürdigen Haus neuen Glanz zu verleihen – und es für eine neue Generation von Besucherinnen und Besuchern attraktiv zu machen.
Der erste große Schritt in diese Richtung ist eine Sonderausstellung zum 500-jährigen Gedenken an die Bauernkriege in Salzburg, die ab dem 24. Mai 2025 zu sehen sein wird. Der Titel: „Knappen, Gold und Widerstand – Der Aufstand am Silberpfennig“.
Im Zentrum der Ausstellung steht ein oft übersehener Aspekt der Geschichte: Der sogenannte Bauernkrieg in Salzburg hatte seinen Ursprung nicht – wie vielfach angenommen – bei den Bauern, sondern bei den Knappen, Bergleuten und Gewerken.
Am 24. Mai 1525 trafen sich die Aufständischen auf der Erzwies am Silberpfennig, einem Berg zwischen dem Gasteiner und dem Raurisertal, wo sie ihre Goldgruben betrieben. Dort schworen sie, sich gegen die Missstände unter dem damaligen Fürsterzbischof Matthäus Lang zu erheben – und nach Salzburg zu ziehen. Dieser Funke sprang durch die engen Kontakte zu Tiroler Knappen über, mit denen man wirtschaftlich verbunden war.
„Wir möchten in unserer Ausstellung zeigen, dass es sich bei diesem Aufstand um eine konstatierte Bewegung der arbeitenden Bevölkerung handelte und kein wildes Schlachtgeschrei“, betont Pohl. „Die Bezeichnung ‚Bauernkrieg‘ greift für Salzburg zu kurz – es war ein vielschichtiger sozialer Protest.“
Eröffnung mit Gedenkakt und lebendiger Geschichte
Die Ausstellung wird am 24. Mai 2025 um 14:00 Uhr mit einem Gedenkakt eröffnet. Erwartet werden unter anderem Knappenmusik, Schwertänzer und ein Fachvortrag zur historischen Bedeutung des Aufstandes. Die Ausstellung selbst bleibt während der regulären Öffnungszeiten bis Ende September zugänglich.
Neben wertvollen historischen Objekten und Originalstücken werden moderne Text- und Bildwelten zu sehen sein. Die Ausstellung lädt dazu ein, nicht nur zu betrachten, sondern sich in die Geschichte hineinzudenken.
Das Bergbaumuseum Altböckstein – ein lebendiger Ort mit Geschichte
Mitten in der historischen Montansiedlung Altböckstein gelegen, erzählt das Bergbaumuseum vom harten Leben der Knappen, von technischen Errungenschaften und den gesellschaftlichen Kämpfen vergangener Jahrhunderte. Im Fokus steht dabei der Gold- und Silberbergbau, der die Region einst zu großem Reichtum führte und noch heute faszinierende Spuren hinterlässt.
Vergangenheit, die Zukunft schreibt
Mit Elisabeth Pohl an der Spitze und der neuen Sonderausstellung zeigt sich das Museum bereit für neue Wege – ohne seine Wurzeln zu vergessen. Geschichte soll hier nicht nur bewahrt, sondern lebendig gemacht werden: als Spiegel der Zeit und als Anstoß zum Nachdenken.




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