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Schnelle Reha bei Knieimplantaten

- Implantate sind bei fortgeschrittenen Kniearthrosen die bisher erfolgreichste Behandlungsmethode, doch sollte auch auf eine ausgewogene Reha gesetzt werden.
- Foto: naturwohl-gesundheit/pixabay
- hochgeladen von Anita Empl
Eine Kniearthrose, also der Knorpelabbau im Kniegelenk, gilt als die häufigste Form dieser verschleißbedingten Erkrankung. Zwar werden die Prothesen in diesem Bereich immer langlebiger, doch hängt vieles auch von einer frühen Therapie ab.
BAD GASTEIN. Gonarthrose, also der fortschreitende Knorpelabbau im Knie, wird im fortgeschrittenen Stadium meist mit dem Einsetzten einer Prothese behandelt. Dieses Vorgehen gilt zur Zeit als erfolgreichste und nachhaltigste.
Häufigster Eingriff
Mittlerweile halten künstliche Kniegelenke mehr als 25 Jahre, doch sind sie nur ein Element einer erfolgreichen Behandlung. Entscheidend für die Rehabilitation eines Patienten sind seine Lebensweise und sein allgemeiner Gesundheitszustand, informiert der ärztliche Direktor des Klinikums Bad Gastein Harald Zeindler. Mit etwa 14.000 Knieprothesen die jährlich in Österreich implantiert werden ist es einer der häufigsten chirurgischen Eingriffe, wobei die Tendenz weiter steigt
Jeder Zweite über 45
Gründe für eine Kniearthrose sind neben einer gewissen Veranlagung auch hohe Belastungen durch Sport, Beruf oder Alltag. Bereits bei der Hälfte aller 45-jährigen könne eine altersbedingte Verschleißerscheinung auf Röntgenbildern erkannt werden. „Künstliche Kniegelenke ermöglichen vielen Patientinnen und Patienten wieder ein weitgehend schmerzfreies und aktives Leben. Die lange Haltbarkeit ist besonders im Hinblick auf jüngere, mobilere Personen wichtig. Patientinnen und Patienten können frühzeitig und nicht erst bei einem sehr weit fortgeschrittenen Krankheitsverlauf operiert werden“, sagt Primar Zeindler.
Je früher, desto besser
Für den Arzt ist ein rascher Beginn der Reha ein entscheidender Faktor zum Behandlungserfolg. Muskeln werden rascher aufgebaut und die Beweglichkeit wird eher wieder hergestellt. In Bad Gastein werden jährlich an die 300 Patienten mit einem künstlichen Kniegelenk behandelt. Bei der Reha sei zu beachten, dass auf die individuellen Umstände, wie schwere der Operation oder Lebensweise des Patienten eingegangen wird.
Gewicht mit Hilfe reduzieren
Da Knieprobleme oft von Übergewicht verursacht beziehungsweise verstärkt werden, sollten physikalische und medizinische Therapien durch eine Ernährungsberatung ergänzt werden, damit sich das Gewicht langfristig nicht negativ auf die Haltbarkeit des künstlichen Gelenks auswirkt. Die
volle Genesung dauert, laut Klinikum Bad Gastein, im Durchschnitt drei bis sechs Monate.
Raucher sind Problemfälle
Einfluss auf den Verlauf der Behandlung nimmt neben der täglichen Belastung, durch Sport oder erhöhtes Körpergewicht, der Lebensstil des Patienten. Raucher haben hier eindeutig schlechtere Karten. Denn rauchen erhöht das Risiko für Komplikationen: Wundheilungsstörungen, Infekte und Lockerungen des Implantats würden bei Rauchern doppelt so oft auftreten wie bei Personen, die nicht rauchen. Daher ist die mindeste Anforderung an Patient zielgerichtet spätestens drei Monate vor einer Operation und sechs Wochen danach nicht rauchen.
Schnell wieder aktiv
Für Sportler die trotz künstlichem Kniegelenk früh wieder aktiv sein wollen hat Harald Zeindler folgende Auskunft: „Viele Sportarten können nach einer Implantation wieder in moderatem Stil ausgeübt werden, sofern gute Vorkenntnisse bestehen. Fürs Skifahren sollten aber die körperliche Fitness wie vor der Operation und eine zur Gänze wiedererlangte Beweglichkeit gegeben sein.“
Basiswissen zum Thema Kniearthrose bieten unsere Kollegen von "MiniMed".


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