Kinderarzt Saalfelden
Wahlarzt oder Kassenarzt?

- Bei einem Wahlarzt muss Selbstbehalt bezahlt werden.
- Foto: MEV
- hochgeladen von Gudrun Dürnberger
SAALFELDEN. Zwischen Kinderarzt Hubert Griessmayer und Andreas Huss, Obmann der Gebietskrankenkasse (GKK), gab es am Montag ein klärendes Gespräch. Dr. Griessmayer hat, wie berichtet, den Vertrag mit der Gebietskrankenkasse gekündigt und wird ab 1. April nur noch als Wahlarzt tätig sein. In einem Schreiben teilte er seinen Patienten mit, dass er auf seine eigene Gesundheit achten müsse und der Andrang einfach zu groß sei. Griessmayer ist der einzige Kinderarzt in Saalfelden. Kinderärzte mit Kassenvertrag gibt es nur je einen in Zell am See und in Mittersill.
Weitere Verhandlungen
Zum Ergebnis des Treffens erklärt Dr. Griessmayer: "Die Tür ist nicht zu", man bleibe im Gespräch. Es würden Möglichkeiten für eine weitere Zusammenarbeit gesucht, vorerst sei jedoch noch Stillschweigen vereinbart.
Laut Auskunft der GKK ist die ärztliche Versorgung im Bezirk ausreichend. Man habe in Salzburg das zweitdichteste Versorgungsnetz nach Wien, hieß es gegenüber den BB. Im Fachärzte-Bereich sind 215 Stellen vorgesehen, nur wenige davon seien unbesetzt. Es gäbe keinen Aufteilungsschlüssel, welches Gebiet wie viele Fachärztestellen zugeteilt bekommt. Das sei eine sensible Einteilung, die sich nicht nach Haushalten und Versicherten richten könne, sonst hätten dünn besiedelte Regionen das Nachsehen. Im Bereich der Allgemeinmedizin sei ein Ausbau um fünf Stellen in Form von Primärversorgungseinheiten geplant - drei in der Versorgungsregion Nord, zwei weitere in der Versorgungsregion Süd.
Routinierte Hausärzte
Dr. Barbara Vockner, Sprecherin der Ärzte im Pinzgau, meint zu der jetzigen Situation: "Für uns Hausärzte ist es auf jeden Fall kein Problem, die Kinder mitzubetreuen. Wir sind sehr routiniert und als Ansprechpartner für Patienten jeden Alters geeignet", erklärt die Allgemeinmedizinerin, die eine Gruppenpraxis in Saalfelden führt. Sie ist jedoch der Ansicht, dass Fachärzte mehr dafür bezahlt bekommen sollten, dass sie sich um spezielle Erkrankungen kümmern.
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