Mariä Lichtmess
2. Februar als Lostag fürs Wetter und im Bauernjahr

- hochgeladen von Johanna Grießer
Am 2. Februar ist Mariä Lichtmess. An diesem Tag 40 Tage nach Weihnachten endet offiziell die Weihnachtszeit – und es wird wieder schnell deutlich heller. Der Tag gilt seit jeher als Lostag für das zukünftige Wetter und war früher zusätzlich einer der wichtigsten Tage im bäuerlichen Jahr.
PINZGAU. Am zweiten Februar feiert die katholische Kirche das Fest der Darstellung des Herrn. Genau 40 Tage nach Weihnachten stellt der Tag auch den Abschluss des weihnachtlichen Festkreises dar – wer es noch nicht getan hat, gibt den Christbaum aus dem Haus und räumt die Krippe und die Weihnachtsdekoration weg. Im Volksmund wird der 2. Februar auch Mariä Lichtmess genannt.
Feiertag und Kerzenweihe
So wie zu Allerseelen die finsteren Tage beginnen, setzt der zweite Februar den Schlusspunkt dieser Zeit. Heute ist es für die meisten ein gewöhnlicher Arbeitstag, bis zum Jahr 1912 war der zweite Februar jedoch ein offizieller Feiertag. Traditionell werden an diesem Tag die Kerzen für das kommende Jahr gesegnet. Sie werden später Licht in dunklen Stunden bringen und sollen auch zum Beispiel vor Unwettern schützen. Auch am Lichtmess-Tag wurden schon Kerzen angezündet. Während sie brannten, wurde gemeinsam Rosenkranz gebetet.
Schlenkertag: wichtig im bäuerlichen Jahr
Das Fest geht weit zurück: Über Jahrhunderte hinweg war Mariä Lichtmess einer der wichtigsten Tage im bäuerlichen Jahr: "Es war der Tag, an dem das Arbeitsjahr endete und begann", informiert die Erzdiözese Salzburg.
"Der Jahreslohn (in Geld oder Naturalien wie Kleidung und Schuhen) wurde ausbezahlt, der 'Arbeitsvertrag' per Handschlag verlängert oder die Knechte und Mägde konnten den Dienstherrn wechseln. In diesem Fall wurde dem Dienstboten das Dienstbuch, in dem alle Dienstorte und das Verhalten und die Leistungen der Magd oder des Knechts eingetragen wurden, ausgehändigt."
Der zweite Februar war also ein "Ziehtag" für die Beschäftigten. Bis zum Antritt bei der neuen Stelle hatten sie um oder nach Lichtmess etwas Freizeit, einen "Schlenkertag". Dann gab es traditionelles, festliches Essen wie etwa Speckkraut, Saukopf oder "Schlenkerkrapfen".
Bauernregeln zu Lichtmess
Auch für die Vorhersage des Wetters galt Mariä Lichtmess als bedeutender Lostag. Denn auch wenn am zweiten Februar die Tage wieder schnell deutlich heller werden, gilt dasselbe nicht immer für das Wetter. "Ists zu Lichtmess klar und hell, kommt der Frühling nicht so schnell", besagt etwa eine Bauernregel. Eine andere lautet: "Sonnt sich der Dachs in der Lichtmess-Woch‘, kriecht er noch sechs Wochen in sein Loch.“
"Blasius" am nächsten Tag
Auch der dritte Februar – der Blasiustag – ist mit dem Wetter verknüpft. "Der Tag galt als Winterende, war aber zugleich – wegen des Namens – von Wind gefährdet", informiert die Erzdiözese. Seit dem 14. Jahrhundert ist Blasius einer der 14 Nothelfer im katholischen Heiligenkalender und wird gern zum Schutz vor Halskrankheiten angerufen.
Im 16. Jahrhundert entstand der Blasiussegen, der jedes Jahr am dritten Februar in vielen Pfarrgemeinden nach dem Gottesdienst gespendet wird. Ein Priester hält dabei zwei gesegnete, in Form des Andreaskreuzes schräg angeordnete brennende Kerzen vor Gesicht und Hals der Gläubigen und spricht dazu die Worte: „Auf die Fürsprache des hl. Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen.“
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