Nach Wahl
Thominger ist neuer oberster Personalvertreter in der Justiz
Bei den zuletzt stattgefundenen Wahlen der Personalvertreter konnte die Wählergruppe GÖD-FCG mit 78,51 Prozent der Stimmen einen Erfolg einfahren. Gestern wurde der Listenführer Werner Gschwandtner einstimmig zum obersten Personalvertreter der Justiz gewählt.
ST. THOMAS AM BLASENSTEIN. Werner Gschwandtner ist Leitender Justizbeamter des Oberlandesgerichtes Linz und Vorsitzender der Österreichischen Justizgewerkschaft. In seiner neuen Funktion vertritt er von den Berufsgruppen des administrativen Dienstes, über die Diplomrechtspfleger, Bezirksanwälte bis zu den Sektionschefs im Justizministerium. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und wohnt in St. Thomas am Blasenstein.
Job in der Justiz attraktivieren
Als eine der wichtigsten Aufgaben sieht Gschwandtner die Attraktivierung der Jobs im Justizbereich. „Um im Wettbewerb am Arbeitsmarkt um die besten Bewerber standhalten zu können, müssen wir noch viel tun“, so der neue Vorsitzende. „Wir brauchen ein gänzlich neues Gehaltssystem im Justizbereich,“ fordert Gschwandtner. „Erst dann wird es uns gelingen, hochkarätige Bewerber in die Justiz zu bekommen.“
Insolvenzen bereiten Sorgen
Der Anstieg der Unternehmenskonkurse in den vergangenen Monaten bereitet dem Justizgewerkschafter Sorgen. Waren es 2023 noch 5.490 Konkurse, so müsse man in diesem Jahr mit rund 7.000 Insolvenzen rechnen. Das wäre ein Anstieg um 27 Prozent und der höchste Wert seit 2009. Hier sei es im Sinne der Rechtssicherheit wichtig, dass die Justiz rasch und effektiv funktioniere.
Anstieg auch bei Privatinsolvenzen befürchtet
Und aus der Erfahrung wisse man, dass mit einiger Verspätung nach den Insolvenzen der Firmen auch viele Privatinsolvenzen nachkommen würden. „Wir rechnen mit einer Welle von Anträgen in den nächsten Monaten", so Gschwandtner. „Die Abwicklung dieser Fälle obliegt den Diplomrechtspflegerinnen und Diplomrechtspfleger, die sich auf eine deftige Anfallssteigerung vorbereiten. In diesen Bereichen haben wir dringenden Personalbedarf, damit die Schuldner und Gläubiger rasch zu ihren Rechten kommen."
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