"Frau in der Wirtschaft" ehrt Heidemarie Derntl

NAARN. Heidemarie Derntl ist "Unternehmerin des Monats November". Begonnen hat sie mit einer Lehre als Bürokauffrau im elterlichen Unternehmen, das Lkw-Aufbauten, Anhänger und Sattelaufleger herstellt. „Ich habe allerdings schnell erkannt, dass Buchhaltung nicht wirklich meine Leidenschaft ist und ich mich eher in den technischen Bereichen der Firma wohlfühle. Mein Vater hat mich da sehr gut verstanden und mich genauso wie meinen Bruder in unseren Fähigkeiten bestärkt und gefördert“, erzählt Derntl, die sich seit der Übernahme des Betriebes die Geschäftsführung mit ihrem Bruder Franz Scheuwimmer teilt. Heute verkauft sie aufgrund ihres technischen Interesses und der Begeisterung für den Verkauf wahrscheinlich als einzige Frau in Österreich Lkw-Aufbauten und Anhänger. „Wir setzen sehr stark auf individuelle Fertigung nach Kundenwunsch, verfügen über eine sehr hohe Fertigungstiefe, legen Wert auf langlebige Produkte und investieren die Gewinne direkt wieder in unseren Betrieb“, beschreibt die Chefin die Firmenphilosophie, mit der sie Kunden aus ganz Österreich überzeugt.
„Sie hat sich in der männerdominierten Branche des Fahrzeugbaus mit fachlichem Können, geschicktem betriebswirtschaftlichem Denken, Innovationen und umsichtiger Führung nicht nur den unternehmerischen Erfolg erarbeitet, sondern auch die Wertschätzung und Anerkennung in ihrer Branche“, sagt Ulrike Rabmer-Koller. Die WK-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft überreichte Derntl die Auszeichnung "Unternehmerin des Monats November".

Technisches Talent vererbt
„Ich bin schon sehr stolz, denn vieles in unserem Unternehmen mit 42 Mitarbeitern trägt meine Handschrift. Gleichberechtigung heißt bei uns, dass Arbeit, egal welche und von wem ausgeführt, gleich viel wert ist“, meint die Chefin, die sich beim Singen im Chor oder beim Lesen Auszeiten gönnt. Neben der beruflichen Herausforderung ist Heidemarie Derntl auch Mutter einer 18-jährigen Tochter, die das technische Talent der Mutter geerbt hat und die Fachhochschule für Holzbau besucht. Unterstützt wird und wurde die Unternehmerin des Monats immer von ihrem Mann. „Ohne Mithilfe und Verständnis in der Familie wäre derzeit für uns Frauen vieles noch nicht möglich. Wir brauchen noch mehr Umdenken und Verständnis in der Gesellschaft sowie flexiblere Kinderbetreuung in den Ferien“, ist Derntl überzeugt.