Volksschule wird zugesperrt
"Teil der Pfarre und Gemeinde stirbt"

Am Podium Michaela Zeidler, Gerhard Huber, Nikolaus Prinz und Brigitte Greisinger.  | Foto: Robert Zinterhof
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ST. NIKOLA. 2024 schließt die Volksschule St. Nikola. Der dafür zuständige Gemeinderat muss dafür einen Antrag stellen.

Schuljahr 2024/25:  Zusätzliche Stunden gestrichen
Ab Herbst 2023 ist die Volksschule St. Nikola nur mehr einklassig. In den kommenden Jahren wird es in St. Nikola nur mehr 20 bis 25 Schüler in vier Schulstufen geben. Wie Gerhard Huber, Leiter der Bildungsregion Mühlviertel, beim Informationsabend vergangenen Mittwoch mitteilte, gibt es für die Volksschule St. Nikola im Schuljahr 2023/24 noch 57 Lehrerstunden und vier Stunden für die Führung der Direktion. Damit ist aber im Schuljahr 2024/25 Schluss. Dann bekommt die Schule nur mehr die vom Gesetz vorgesehenen 28 Lehrerstunden und vier Stunden für die Direktion.

VS St. Nikola nach Grein
Mit nur mehr einer Vollzeitkraft ist es aus der Sicht von Direktorin Brigitte Greisinger nicht mehr möglich, vier Schulstufen in einer Klasse zu unterrichten. Für Gerhard Huber und der anwesenden Schul-Qualitätsmanagerin Michaela Zeidler ist es pädagogisch nicht sinnvoll, eine einklassige Volksschule zu führen. "Mein Vorschlag: Die Volksschule St. Nikola nach Grein geben. Lehrer von St. Nikola nach Grein", sagte Huber.

"Es war eine Gehirnwäsche"

Für Bürgermeister Nikolaus Prinz ist es wichtig, dass die Kinder aus St. Nikola eine qualitativ hochwertige Ausbildung bekommen. Somit stemmt sich der Ortschef einer Schulschließung nicht entgegen. Nicht alle sehen diese Entwicklung in der kleinen Gemeinde positiv. "Es war eine Gehirnwäsche für die jungen Eltern, ihnen zu erklären, dass man eine einklassige Schule nicht unterrichten kann. Es braucht mehr Ressourcen, zwei Lehrer. Dann geht es", meinte die pensionierte Pädagogin Elisabeth Weißmann.

„Teil der Pfarre und Gemeinde stirbt"

Mit der Schulschließung stirbt ein Teil der Gemeinde und der Pfarre", erklärte eine Pfarrverantwortliche. Auch Vereine haben Sorgen um ihren Nachwuchs, wenn schon die Volksschüler auspendeln. Das lässt Gerhard Huber nicht gelten und meint, die Vereine müssen sich um die Kinder bemühen.

Die Mehrheit der Eltern lehnt nach einer Befragung durch den Bürgermeister eine einklassige Schule ohne Ressourcen ab.

Das große Engagement der Lehrerinnen und Lehrer war immer eine der
Voraussetzungen, dass die St. Nikolaer Kinder beim Wechsel in eine andere Schule für die 5. Schulstufe gut gerüstet waren. Dieses gute Rüstzeug für die Kinder muss oberste Priorität bei unseren Überlegungen haben, wie es mit unserer Schule weitergeht. Niemand wird hier leichtfertig agieren. Aber wir müssen uns gemeinsam den Herausforderungen für die Zukunft stellen“, sagt Nikolaus Prinz.

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