Asylwerber: Perg überschreitet als erster Bezirk 1,5-Prozent-Wert
PERG. „Ich bin sehr zufrieden mit den Fortschritten bei der Quartiersuche für Asylwerber und bedanke mich ganz herzlich bei allen, die einen Beitrag leisten und solidarisch handeln. Viel Arbeit und Engagement lohnt sich. Hilfsorganisationen, NGOs, Gemeinden und Freiwillige, Bezirkshauptleute und viele Private - wir sind in den vergangenen Wochen zu einem starken Team geworden", so Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne).
Bereits 80 Prozent der oö Gemeinden haben Quartiere geschaffen oder in Vorbereitung - die Zahl der Gemeinden ohne Quartiere hat sich seit Anfang November von 220 auf mittlerweile 91 verringert. "Aber noch fehlen uns gut 800 Plätze zum Erreichen der Quote, das ist jedoch der geringste Wert seit Monaten. Wir haben mittlerweile im ganzen Land verteilt 450 Quartiere, alle überschaubar, keine Massenquartiere und damit ideal für die kommenden Integrationsmaßnahmen", sagt Anschober.
Kein Durchgriffsrecht des Bundes mehr in Perg
Und der erste Bezirk hat nun den Richtwert von 1,5 Prozent überschritten: Perg liegt aktuell bei 1,54 Prozent und in Kürze werden alle Gemeinden des Bezirks ein Quartier haben. Anschober: „Damit wird es im Bezirk Perg kein Durchgriffsrecht des Bundes mehr geben können. Denn in allen Bezirken mit Überschreitung des Richtwertes entfällt dies."
Einige weitere Bezirke sind bereits am Weg in Richtung 1,5 Prozent: Etwa Vöcklabruck und Schärding oder auch Rohrbach und Urfahr-Umgebung.
Anschober: „In den nächsten Monaten bis Sommer wollen wir uns besonders anstrengen - mit dem Ziel 1,5 Prozent Quartiersplätze gemessen an der Bevölkerung. Meine Sorge gilt nun den Entwicklungen der nächsten Wochen. Würde es von Deutschland Gegenmaßnahmen in Reaktion auf die österreichische Tagesquote geben, dann könnte dies zuerst Oberösterreich treffen - zum Beispiel durch mehr Rückschiebungen. Wir wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, daher müssen wir uns in den nächsten Monaten bei der Quartiersuche verstärkt anstrengen."
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