Für die Schwächeren da

Liane Watzinger (m.) mit Familie Gohlami. Meysam (8 Jahre), Mutter Ahmadi Afsana, Vater Najibollah mit Mathias (8 Monate) und Mersad (5 Jahre) | Foto: BezirksRundschau
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  • Liane Watzinger (m.) mit Familie Gohlami. Meysam (8 Jahre), Mutter Ahmadi Afsana, Vater Najibollah mit Mathias (8 Monate) und Mersad (5 Jahre)
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KATSDORF. Seit über zwei Jahren sind Flüchtlinge in Katsdorf untergebracht. Betreut werden derzeit acht Männer und eine fünfköpfige Familie von einem Team bestehend aus sieben Personen. Liane Watzinger ist, neben ihrer 20-jährigen Tätigkeit im Pfarrgemeinderat, Koordinatorin dieses Teams. Sie kann sich vor allem an ein Ereignis erinnern, das für sie ein Mitgrund war, sich für Flüchtlinge einzusetzen. "Uns wurde mitgeteilt, dass in Katsdorf Flüchtlinge aufgenommen werden, jedoch nicht, wann. Als ich einkaufen war, ließ ein Bus unzählige Menschen hilflos auf dem Parkplatz zurück. Weder das Rote Kreuz wurde informiert, noch war die Unterkunft fertig, also haben wir versucht, so schnell wie möglich eine Lösung zu finden", so die Religionslehrerin. Doch auch nach einem erfolgreichen Asylbescheid werden die Flüchtlinge nicht im Stich gelassen, sondern bei alltäglichen Lebenssituationen, speziell der Wohnungssuche, unterstüzt. Unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" stellt Watzinger die Rahmenbedingungen her, aktiv werden müssen die Asylwerber jedoch selbst. "Viele möchten sofort nach Linz, aber die Menschen sollen zuerst in Katsdorf integriert werden."

Anfeindungen keine Seltenheit

Drei Familien durften sich bereits über eine Wohnung in der Umgebung freuen. Trotz vielseitiger Unterstützungen von Pfarre, Gemeinde und Vereinen sieht sich Watzinger, die von den Flüchtlingen oftmals liebevoll "Mama" genannt wird, immer wieder mit Anfeindungen aus der Bevölkerung konfrontiert. "Viele Flüchtlinge haben bereits Freunde in der Gemeinde gefunden. Ich möchte, dass sich alle Katsdorfer auf diese Menschen einlassen", kontert Watzinger dieser Kritik und äußert zugleich ihren großen Zukunftswunsch. Durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit profitieren nicht nur die Flüchtlinge, sondern auch sie selbst. Neben den kulturellen Eindrücken hat sie durch ihren Einsatz neue Leute aus der Gemeinde kennengelernt. "Wir stellen uns partei- und berufsübergreifend in den Dienst der Sache."

"Großes Vorbild"

Vielfach wurde Liane Watzinger von Katsdorfern für den "Florian 2017" nominiert. "Für mich persönlich ist Liane ein großes Vorbild wenn es darum geht, jene zu unterstützen, die es in ihrem Leben nicht leicht haben", nennt etwa Lisa Parzer die Begründung für die Nominierung.

Zur Sache

Die BezirksRundschau zeichnet dieses Jahr in Kooperation mit dem Land Oberösterreich, der Oberösterreichischen Versicherung und dem ORF Oberösterreich jene Menschen aus, die sich im Bereich Ehrenamt besonders engagieren. Sie kennen jemanden, auf den das zutrifft oder sind selbst ehrenamtlich tätig? Dann nominieren Sie diese Person oder bewerben Sie sich jetzt via Kupon (BezirksRundschau, Hafenstraße 1-3, 4020 Linz, Kennwort „Florian“) oder im Internet unter meinbezirk.at/florian. Die Teilnahmefrist endet am 7. April. Die Abschlussgala findet am 17. Mai im Linzer Ursulinenhof statt.

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Liane Watzinger (m.) mit Familie Gohlami. Meysam (8 Jahre), Mutter Ahmadi Afsana, Vater Najibollah mit Mathias (8 Monate) und Mersad (5 Jahre) | Foto: BezirksRundschau
13 Personen werden derzeit von Liane Watzinger und ihrem Team betreut. | Foto: BezirksRundschau
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