Eltern kämpfen für Fahrt mit Schulbus
Obwohl der Schulbus direkt vor dem Haus vorbeifährt, durften Volksschülerinnen nicht einsteigen.
MAUTHAUSEN (eg). Lilli, Anna-Lena und Simone, drei neunjährige Volksschülerinnen aus Mauthausen, verstehen die Welt nicht mehr. Aber nicht nur sie, sondern auch Eltern, Verwandten und Nachbarn sind empört. Der Grund: Die Kinder dürfen nicht mit dem Schulbus mitfahren, der jeden Tag direkt an ihren Elternhäusern vorbeifährt. „Sie müssen den etwa einen Kilometer langen Feldweg, im Winter bei Schnee, weil der Weg nicht geräumt wird, und bei Regen und Matsch bis zur öffentlichen Bushaltestelle an der Machlandstraße zu Fuß gehen“, so die Eltern. Die Mädels verlassen genau um die Zeit, zu der auch der Schulbus fährt, ihr Zuhause. „Sie müssen sogar noch extrem aufpassen, damit der Schulbus sie nicht übersieht, da die Straße sehr schmal, ohne Gehsteig und ohne Beleuchtung ist“, wissen die Eltern. Trotz mehrmaliger Intervention der Eltern dürfen sie nicht mitfahren. Und das, obwohl der Schulbus rund 100 Meter vor und 300 Meter nach dem Zuhause der Mädels jeweils ein Kind mitnimmt, die auch die Volksschule Mauthausen besuchen.
Platz genug im Bus
Platz wäre noch genügend vorhanden, der Schulbus ist halbleer. Im Gegensatz zum öffentlichen Bus, der voll ist. „Wir verstehen das einfach nicht, es gibt nichts, wirklich gar nichts, was gegen ein Mitfahren unserer Kinder spricht“, sagt Johann Fellner, der Vater von Simone, aufgebracht. Das Taxiunternehmen von Herbert Brixner, der den Schultransport durchführt, darf die Kinder nur mitnehmen, wenn das die Behörde, sprich Finanzlandesdirektion, anordnet. „Ich persönlich würde sie gerne mitnehmen, aber das kann und darf ich nicht“, sagt Brixner bedauernd.
Einlenken bis auf Widerruf
Für den Schülerverkehr zuständig ist Walter Ganhör von der Finanzlandesdirektion Linz. Nach einem weiteren Anruf des Schulbusfahrers und nach Anfrage der BezirksRundschau konnte zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe eine vorläufige Lösung erreicht werden: Bis auf Widerruf wurde nun genehmigt, dass die betroffenen Mädchen mit dem Schulbus mitfahren dürfen. „Ich bin immer für eine kinderfreundliche Lösung, muss mich aber auch an die Gesetze halten“, erklärt Ganhör.
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