Bezirk Oberwart
Weinjahr 2024 mit weniger Ertrag, aber Top-Qualität
Winzer im Bezirk rechnen mit geringerem Ertrag, aber dafür mit einem hervorragenden Jahrgang. Die Weinlese startet bereits Ende August bei den früheren Sorten.
BEZIRK OBERWART. Die Weinlese steht kurz bevor oder hat mancherorts bereits begonnen. MeinBezirk Oberwart hörte sich bei einigen Winzern in der Region um, was diese vom diesjährigen Wein erwarten.
Qualität ist ausgezeichnet
"Es schaut gut aus. Der Wein entwickelt sich gut, auch wenn er noch ein wenig Zeit braucht. Aktuell ist die Säure noch etwas hoch, das sollte sich aber noch legen. Wir sind heuer mit der Lese sicher früher dran, auch weil der Austrieb im Frühjahr schon zeitiger war. Der Ertrag wird heuer geringer sein, das spricht aber dafür, dass dadurch die Qualität besser ist", schildert Mathias Jalits aus Badersdorf.
"Der heurige Wein wird ausgezeichnet, weil wir jetzt schon die Reife erreicht haben, die wir sonst erst im September haben. Die Trauben sind wunderschön und sie wurden natürlich von Krankheiten verschont. Mit dem Weißwein beginnen wir bereits Ende August beziehungsweise Anfang September", berichtet Herbert Weber aus Eisenberg.
Auch David Wachter aus Deutsch Schützen freut sich auf den Jahrgang 2024: "Es wird eine hervorragende Ernte, das Wetter spielt aktuell mit. Aufgrund der frühen Reife starten einige Winzer bereits in den letzten Augusttagen mit der Lese. Der Großteil wird vermutlich bis Ende September fertig sein. Mengenmäßig wird es wohl etwas unter dem Durchschnitt liegen, dafür verspricht die Qualität eine ausgezeichnete zu sein."
Etwas abwartend ist da noch Reinhard Koch aus Rechnitz: "Die Lese beginnt bei uns in etwa einer Woche. Der Ertrag ist mit Sicherheit geringer. Die Zuckergrade werden passen, bei der Säure bin ich noch unsicher. Wir hoffen aber natürlich das Beste."
Hitze und Regen ein Problem
Die lang anhaltende Trockenperiode hinterließ Spuren, wie Herbert Weber bestätigt: "Ja, die Hitze hat man schon gemerkt. Aufgrund der Trockenheit haben die Stöcke gelitten, die Trauben sind kleiner und geben dadurch auch logischerweise weniger Saft."
"Die Trockenheit war weniger ein Problem, da die Weintrauben Tiefwurzler sind. Im Frühjahr gab es ausreichend Niederschlag, der Hagel blieb glücklicherweise aus. Auch sonst verlief es wetterbedingt gut", so Wachter.
"Die lange Trockenheit ist eine Katastrophe, die Schäden enorm. Alleine bei mir gingen heuer um die 100 Stöcke - vor allem junge - ein. Es gab zwar keinen Hagel oder Hochwasser, aber die lange Trockenperiode wirkt sich negativ aus. Im Frühjahr lief es mit ausreichend Niederschlag gut, seit Wochen gibt es gar keinen. Sollte jetzt noch ein Regen kommen, bringt er vielleicht für die späteren Sorten wie Blaufränkisch etwas, für die früheren Sorten aber nichts mehr", schildert Koch.
"Gerade in der Blütezeit im Mai und Juni gab es viel Niederschlag. Das barg auch die Gefahr für Krankheiten. Mit einem mehr an Aufwand ist es uns aber geglückt, dem entgegenzuwirken. Durch den Regen und später Trockenheit wird, wie zuvor erwähnt, der Ertrag geringer ausfallen. Das kommt aber eben der Qualität wieder zugute. Es lässt sich aber erst am Ende, wenn der Wein im Keller ist, sagen, wie der Jahrgang wirklich wird", meint Jalits.
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