Elektrobrände lassen sich ganz einfach vermeiden

- Der in Oberwart abgebrannte veraltete Stromkasten wurde mittlerweile vom Profi erneuert. Eine Investition, die sich lohnt!
- Foto: zVg
- hochgeladen von Karin Vorauer
In vielen älteren Wohnungen und Häusern bergen Elektroinstallationen ein hohes Brandrisiko.
Zeitgemäße elektrische Anlagen sind so konzipiert, dass ein sehr hohes Sicherheitsniveau für Mensch und Tier besteht. Auch der Schutz vor Elektro-bränden ist dann sehr hoch.
Leider ist das in vielen älteren Anlagen nicht der Fall, wie mehrere Brände in den letzten Jahren in ganz Österreich und vor ein paar Wochen auch in Oberwart gezeigt haben.
Keine private Prüfpflicht
Sehr oft gilt im Privatbereich nicht dasselbe wie in gewerblichen oder öffentlichen Bereichen. Dort ist es so, dass jede Elektroinstallation spätestens alle fünf Jahre und oft sogar noch öfter überprüft werden muss.
Da aber in privaten Häusern und Wohnungen keine Prüfung zwingend vorgesehen ist, können mehrere Probleme auftreten. Diese fallen aber erst auf, wenn der Schaden schon entstanden ist, der durch eine Überprüfung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verhindert hätte werden können.
Stromkastenbrand unnötig
Erst zu Neujahr kam es in Oberwart zu einem Elektrobrand. Die Ursache war, dass die elektrischen Leitungen nach einiger Zeit an den Klemmen locker werden können. "Das kann bei Sicherungssockeln oder Leitungsschutzeinrichtungen passieren, aber auch bei alten Klemmen in Verteilerdosen", weiß Dipl. Wirtschaftsing. (FH) und Elektrounternehmer Christian Osztovits. Deshalb ist es wichtig, von Zeit zu Zeit die Klemmstellen vom Fachmann kontrollieren zu lassen.
Zeitgemäßer FI-Schalter
Ein weiterer wichtiger Schutzfaktor ist ein zeitgemäßer Fehlerstrom-Schutzschalter (FI). Dieser Bauteil ist lebenswichtig, da er Menschen und Tiere vor tödlichen Stromschlägen schützen und zusätzlich eine Brandschutzfunktion hinsichtlich Kabelbränden erfüllen kann. Der Fachmann rät, zumindest zweimal jährlich die Prüftaste des „FI’s“ zu drücken, um zu sehen, ob er noch auslöst. Und spätestens alle fünf Jahre sollte er von einem Fachmann mit einem Prüfgerät kontrolliert werden.
Defekte Elektrogeräte
Des Öfteren sind auch defekte oder unsachgemäß reparierte Elektrogeräte schuld an Elektrobränden. Immer wieder kommen nicht sicherheitskonforme bzw. für die EU nicht zugelassene Elektrogeräte trotzdem auf den Markt.
Auch von Laien reparierte Geräte können gefährlich werden. Aus diesem Grund gibt es eine Vorschrift für „instandgesetzte Geräte“, die vom Fachmann nach jeder Reparatur durchzuführen ist. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man beim Fachhändler Markengeräte ersteht bzw. ältere oder reparierte Geräte vom Fachmann überprüfen oder ersetzen lässt.
Rauchmelder schützen
Damit ein Brand rechtzeitig bemerkt wird, haben sich auch einfache Rauchmelder bzw. Brandmelder etabliert. Diese Detektoren reagieren auf Rauch oder Wärme und alarmieren akustisch mit hoher Lautstärke. Seit einigen Jahren ist es für neu errichtete Häuser und Wohnungen vorgeschrieben, solche Rauchmelder in jedem Schlaf- und Aufenthaltsraum zu montieren. Meist werden hier sehr praktische batteriebetriebene Versionen verwendet, bei denen keine Kabelverlegung notwendig ist.
Markengeräte erhält man schon ab 25 Euro inklusive einer integrierten 10-Jahres-Batterie.
Bessere Produkte sind untereinander vernetzt und melden über alle Melder den Alarm. Über BUS- oder Smart-Home-Systeme sind Alarmierungen sogar aufs Smartphone möglich. Auch bei der Verwendung von Holz- oder Pelletöfen in Wohnräumen können solche Melder lebensrettend sein. "Ich empfehle, auch über dem Stromverteilerkasten einen Rauchmelder zu montieren und in der am weitesten entfernten Ecke der Küche. So kann ein entstehender Brand rasch gemeldet werden", sagt Osztovits.
Regelmäßig prüfen
Zusammenfassend sollte man vorsorgen, in dem man das Elektrounternehmen seines Vertrauens beauftragt, den Stromverteilerkasten zu überprüfen. Zusätzlich kann der Techniker dann über Brand- bzw. Rauchmelder und die Überprüfung von Elektrogeräten beraten.
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