Oberschützen/Bad Tatzmannsdorf
"Community Nurse"-Projekt ab Juni
Die beiden Nachbargemeinden Oberschützen und Bad Tatzmannsdorf setzen Pilotprojekt gemeinsam um.
OBERSCHÜTZEN/BAD TATZMANNSDORF. Die Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung in ländlichen Regionen gestaltet sich zunehmend schwieriger. Aus diesem Grund wurde das Pilotprojekt „Community Nursing“ in den Partnergemeinden Oberschützen und Bad Tatzmannsdorf initiiert.
Dieses verfolgt das Ziel, niederschwellige und vor allem bedarfsorientierte integrierte Versorgung für hilfsbedürftige ältere Menschen in den Gemeinden zu etablieren. Die beiden Bürgermeister, Hans Unger aus Oberschützen und Gert Polster aus Bad Tatzmannsdorf setzen damit einen Meilenstein hinsichtlich vernetzender Gesundheitsversorgung von älteren Menschen im ländlichen Raum.
Erste "kommunale Krankenschwester"
Erstmals wird eine "Community Nurse" eingesetzt, um bestehende Ressourcen sowie Bedürfnisse von älteren OrtsbewohnerInnen zu erheben. Weiters wird eine Anlaufstelle für die Koordination von Pflege sowie für präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen auf kommunaler Ebene geschaffen.
Eine zentrale digitale Informationsplattform rund um die kommunale Gesundheitsversorgung wird auf den Websites der Partnergemeinden eingerichtet werden. Ein virtuelles Versorgungsnetzwerk soll neben den medizinischen und therapeutischen Gesundheitsakteuren auch Informationen und Angebote zur Stärkung der Gesundheitskompetenz abbilden.
Wichtiges Gesundheitsprojekt
"Für die Umsetzung braucht es eine gewisse Anzahl an Einwohnern, deshalb haben wir uns mit Bad Tatzmannsdorf zusammengetan. Wir sind eine vor sieben Pilotgemeinden. Die "Community Nurse" wird auch Anlauf- und Koordinationsstelle für die Ermittlung von Pflegebedarf sowie präventiver und gesundheitsfördernder Maßnahmen und vorhandener Ressourcen in beiden Gemeinden sein. Es geht in erster Linie um administrative Aufgaben, aber die Mitarbeiterin muss eine ausgebildete Pflegekraft – beispielsweise Diplomierte Krankenschwester – sein, da sie den entsprechenden fachlichen Hintergrund im Pflege- und Gesundheitsbereich benötigt", berichtet Unger, der das Projekt absolut begrüßt.
"Das Projekt bildet einen Grundpfeiler für Pflege- und Gesundheitsprojekte in beiden Gemeinden. Der Bedarf in diesem Bereich nimmt stetig zu. Mit dieser zusätzlich Servicestelle wird in einem enorm wichtigen Bereich die Qualität weiter ausgebaut. Gerade im ländlichen Raum ist das sehr wichtig", sagt Polster.
Projektstart im Juni
Die Projektleitung übernimmt Ingrid Ulreich, Vizebürgermeisterin der Gemeinde Oberschützen. Die wissenschaftliche Projektleitung erfolgt durch Ute Seper von der Fachhochschule Burgenland / Department Gesundheit.
Das Pilotprojekt läuft von Juni 2022 bis Ende 2024 und ist ein erster Schritt in Richtung einer zukunftsfähige Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum.
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