Psychatrische Erkrankungen steigen stetig an

- hochgeladen von Eva Maria Plank
OBERPULLENDORF (EP). Durch neue und zusätzliche Belastungen am Arbeitsplatz, in der Familie, aber auch durch Krankheitsbilder, die erblich bedingt sind, wächst das Aufkommen an psychiatrischen Erkrankungen auch im Burgenland.
Anstieg
So ist beispielsweise die Anzahl der PatientInnen im Sozialpsychiatrische Ambulatorium des Psychosozialen Dienstes in Oberpullendorf von 303 im Jahr 2005 auf 913 im Jahr 2015 gestiegen. „Aus meiner Sicht gibt es zwei Gründe für diesen Anstieg der psychiatrischen Erkrankungen: Einerseits ist es der Stress und die Überbelastung am Arbeitsplatz, denn die Anforderungen steigen, unsere Gesellschaft wird leistungsfähiger und wir befinden uns mitten im Übergang zwischen einer Arbeits- zu einer Dienstleistungsgesellschaft. Ein anderer Grund ist die Bewusstseinsbildung der letzten Jahre, das psychische Erkrankungen nicht mehr tabuisiert werden. Dies ist eine Herausforderung, mit der wir versuchen müssen, aus gesundheitspolitischer Sicht bestmöglich umzugehen“, so Gesundheits- und Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ing. Mag. Karl Helm, Geschäftsführer PSD, DAS Margarete Malitsak-Pauer, Verwaltungsleiterin, Dir. Mag. Christian Moder, BGKK, Gesundheits- und Dr. Brigitte Schmidl-Mohl, Chefärztin PSD Burgenland, im Sozialpsychiatrischen Ambulatorium der Psychosozialer Dienst Burgenland GmbH in Oberpullendorf.
Behandlung
Diese nicht bettenführende Einrichtung wurde im Dezember 2007 gegründet und erfüllt den Versorgungsauftrag im niedergelassenen Bereich für das Mittelburgenland. Aus diesem Grund wird auch an einem Werktag in der Woche bis 21.00 Uhr eine fachärztliche Behandlung angeboten. Die Behandlung ist für den Patienten kostenlos, die Abrechnung erfolgt direkt über die E-Card. "Ziel ist die Integration der PatientInnen in das gesellschaftliche und berufliche Leben sowie die Förderung einer autonomen Lebensführung. Das Leistungsangebot des Zentrums für seelische Gesundheit können alle Menschen oder Angehörige von Betroffenen in Anspruch nehmen, die wegen einer psychiatrischen Erkrankung, wie beispielsweise Angstzuständen, Depressionen, Psychosen oder Abhängigkeiten, aber auch einer psychischen Krise Hilfe benötigen", so Dr. Brigitte Schmidl-Mohl.
Diagnostik
Das Aufgabenspektrum reicht von sozialpsychiatrischer Diagnostik und fachärztlicher Behandlung über psychologische Diagnostik und klinisch- psychologische Behandlung, klinische Sozialarbeit, Psychotherapie, Drogen und Suchtberatung, Betreutes Einzelwohnen, Hausbesuche und nachgehende Betreuung, der Koordination von sozialen und psychiatrischen Hilfsleistungen, der Hilfestellung für Angehörige, Familien oder für das nähere Umfeld des Erkrankten bis hin zur Kooperation mit regionalen und überregionalen Netzwerkpartnern. Die Behandlung erfolgt durch ein interdisziplinär arbeitendes und multiprofessionelles Team bestehend aus Sozialarbeitern, Klinischen Psychologen, Psychotherapeuten, Pflegepersonal und Fachärzten für Psychiatrie, wobei – so lande es geht - die ambulante gegenüber einer stationären Behandlung der KlientInnen stets im Vordergrund steht.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.