Neue Zentrale
Pannonische Tafel plant Kauf von altem Sägewerk in Oberpullendorf

- Luftaufnahme vom 8.000 m2 Areal bei der Einfahrt Oberpullendorf, auf dem die Pannonische Tafel ihre neue Zentrale errichten will
- Foto: Pannonische Tafel
- hochgeladen von Franz Tscheinig
Auf dem rund 8.000 m2 großen Grundstück mit einem kleinen historischen Sägewerk und einer Streuobstwiese soll das PanTaWERK gestaltet werden und künftig als Hauptsitz der Pannonischen Tafel dienen
OBERPULLENDORF. Seit 14 Jahren verteilt die Pannonische Tafel Lebensmittel an Bedürftige. So auch am Standort in Stoob Süd. Weil dort der Platz aber immer enger wird und praktisch keine Lagerkapazitäten vorhanden sind, plant die Tafel den Kauf eines 8.000 m2 großen Grundstücks, auf dem derzeit ein stillgelegtes Sägewerk steht. Dort soll dann künftig die neue Zentrale entstehen.
Lager, Küche, Möbel, Events
"Auf dem Areal soll eine Infrastruktur für unsere gemeinnützige Arbeit und ihre Abläufe entstehen", erklärt Obfrau Andrea Roschek. Geplant sind Lager- und Kühlmöglichkeiten für die gesammelten Lebensmittel sowie eine Küche samt Lounge und Wohnzimmer. Auch ein Marktplatz für gebrauchte Möbel und Alltagsgegenstände sowie Werkstätten für soziale Projekte sind angedacht. Gemeinschafts- und Präsentationsräume für Kunst- und kulturelle Veranstaltungen, Unterbringungsmöglichkeiten sowie Permakulturgärten stehen ebenfalls am Plan. Eine nachhaltige Energiegewinnungsanlage rundet das Gesamtkonzept ab.
Mangelware Frischware
Derzeit hat die Tafel nicht nur mit den hohen Sprit- und Energiepreisen zu kämpfen. Man bekomme auch immer weniger Frischware, weil diese von Supermärkten immer öfter abverkauft werde, erklärt Roschek. "Vor einem Jahr konnten wir diese noch mit vollen Händen verteilen", erinnert sich die Obfrau. Mit der neuen Zentrale könne man künftig mehr Lebensmittel direkt von den Erzeugern sowie aus der Landwirtschaft abholen und entsprechend lagern. Und das ist auch dringend nötig: "Der Kundenstamm ist in den letzten Wochen und Monaten extrem angestiegen und hat sich fast verdoppelt. Es vergeht kein Tag ohne neue Anmeldungen. Man merkt, dass es für alle immer enger wird."
Eine Million Euro
Insgesamt rund eine Million Euro braucht die Tafel für ihr großes Vorhaben. Diese Summe will man über einen sogenannten Vermögenspool aufbringen. Dabei handelt es sich um eine alternative Finanzierungsform, an der sich jeder Mensch beteiligen kann. Anleger können ihr Geld für den Bau der neuen Zentrale zur Verfügung stellen, bekommen dafür eine jährliche Verzinsung von 0,25 Prozent und können ihr Geld auch jederzeit wieder aus dem Pool entnehmen. Bis Ende April 2023 soll so das Geld gesammelt sein, um den Kauf abzuwickeln. Klappt das, so soll zuerst der große Stadl für den Winter isoliert werden. Ab 2024 soll dann eine große Lagerhalle gebaut werden. Der derzeitige Standort in Stoob Süd soll spätestens mit Vertragsablauf im September 2024 aufgelassen werden.
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