Burgenland Legenden
Eine tragische Legende aus dem Schloss Deutschkreutz

- Zur Erinnerung an Erwine, die „Braut des Blitzes“, angebracht neben dem Fenster ihrer Todeskammer.
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Im 17. Jahrhundert war das Schloss Deutschkreutz Schauplatz einer ergreifenden Liebestragödie, die bis heute in den Mauern der Burg nachhallt. Graf Nadasdy, Herr des Schlosses, träumte von höherem gesellschaftlichem Ruhm und plante, seine schöne Tochter Erwine mit einem wohlhabenden, aber alten Magnaten zu verheiraten. Für ihn war diese Verbindung ein Sprungbrett in die höchsten Kreise des Adels – für Erwine jedoch ein Albtraum.
DEUTSCHKREUTZ. Eines Tages traf der Bräutigam mit großem Gefolge im Schloss ein. Unter den Gästen fiel der jungen Gräfin ein junger Ritter besonders auf: Ladislaus, der Neffe des alten Magnaten. Zwischen den beiden entbrannte eine tiefe, leidenschaftliche Liebe, die jedoch keine Zukunft zu haben schien. Trotz der rauschenden Feste zur Feier der geplanten Hochzeit verweigerte Erwine dem alten Magnaten ihre Zuneigung.

- Das Schloss Deutschkreutz – Schauplatz einer tragischen Liebesgeschichte, die bis heute die Besucher bewegt.
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In ihrer Verzweiflung offenbarte sie ihrem Vater ihre Liebe zu Ladislaus – doch der ehrgeizige Graf zeigte kein Verständnis. Heimlich wurde der Hochzeitstermin mit dem betagten Bräutigam festgelegt. Als dann die Nachricht eintraf, Ladislaus sei in einer Schlacht gegen die Kumanen gefallen, zerbrach Erwines letzter Hoffnungsschimmer. Zutiefst erschüttert und dem Willen ihres Vaters ausgeliefert, fügte sie sich scheinbar ihrem Schicksal.

- So düster soll das Wetter am Tag von Erwines geplanter Hochzeit gewesen sein, als ein Blitz ihr Schicksal besiegelte.
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Unwetter am Hochzeitstag
Am Tag der Hochzeit stand sie in ihrer Kammer, den Brautkranz bereits im Haar, bereit, zur Schlosskapelle zu schreiten. Doch plötzlich zog ein gewaltiges Unwetter auf. Der Himmel verdunkelte sich, Blitze zuckten, Donner grollte. Inmitten des Sturmes fiel Erwine auf die Knie und bat unter Tränen den Himmel um Erlösung von ihrem traurigen Los. Und tatsächlich – ein Blitz fuhr durch das Fenster ihrer Kammer und traf die junge Braut tödlich.
Zum Gedenken an die tragisch ums Leben gekommene Erwine wurde an der Außenwand des Schlosses, direkt neben dem Fenster ihres Zimmers, ein Marienbild angebracht. Es erinnert bis heute an die „Braut des Blitzes“ – ein Symbol für eine Liebe, die nicht sein durfte, und ein Mahnmal für das grausame Spiel von Macht, Ehrgeiz und Schicksal.
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