Vortrag und Gedenken
Die Verfolgung der Romnja während der NS-Diktatur

Bürgermeister Johann Heisz, Landtagsabgeordnete SPÖ Elisabeth Trummer, Obfrau des ungarischen Kulturvereins  Elizabeth Hausmann-Farkas, Nikolaus Dominkovits Vizebürgermeister von Oberpullendorf, und Horst Horvath Geschäftsführer der Roma mit Historikern Herbert Brettl und Gerhard Baumgartner sowie Zeitzeugin.
17Bilder
  • Bürgermeister Johann Heisz, Landtagsabgeordnete SPÖ Elisabeth Trummer, Obfrau des ungarischen Kulturvereins Elizabeth Hausmann-Farkas, Nikolaus Dominkovits Vizebürgermeister von Oberpullendorf, und Horst Horvath Geschäftsführer der Roma mit Historikern Herbert Brettl und Gerhard Baumgartner sowie Zeitzeugin.
  • hochgeladen von Victoria Rosenberger

In Oberpullendorf fand eine bewegende Gedenkveranstaltung statt, bei der zahlreiche Vertreter aus Politik, Kultur und Kirche eindrucksvolle Reden hielten, um an die Opfer des Roma-Lagers Lackenbach zu erinnern. Sie riefen gleichzeitig zu einem klaren Bekenntnis gegen Hass und Rassismus auf.

OBERPULLENDORF. Bürgermeister Johann Heisz betonte die Bedeutung der Anerkennung der Volksgruppe der Roma und Sinti als „gesellschaftlichen Meilenstein“ und lobte das Engagement für mehr Sichtbarkeit und Respekt. Er betonte, dass gerade das Erinnern an die Verfolgung von Romnja eine Verpflichtung sei, sich auch heute gegen Diskriminierung zu stellen.

Landtagsabgeordnete Elisabeth Trummer (SPÖ) hielt eine mahnende Rede gegen Rassismus und Hass und betonte die Lehren aus der Geschichte: „Wir dürfen die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen.“ Andreas Binder, evangelischer Pfarrer und Lehrer für evangelischen Religionsunterricht an der HAK/HAS Oberpullendorf, ergänzte dies mit einer eindringlichen Botschaft, indem er aktuelle Entwicklungen ansprach, wie die Angriffe in Amsterdam. Er kritisierte das Wegsehen und zitierte aus der Bibel (Jakobus 4:17): „Wer das Gute zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde.“ Binder warnte, dass die Gleichgültigkeit gegenüber Unrecht und Hass schon immer der Nährboden für größere Verbrechen gewesen sei.

Landtagsabgeordnete Elizabeth Trummer (SPÖ) bei ihrer eindrucksvollen Rede.  | Foto: Rosenberger
  • Landtagsabgeordnete Elizabeth Trummer (SPÖ) bei ihrer eindrucksvollen Rede.
  • Foto: Rosenberger
  • hochgeladen von Victoria Rosenberger

Würdigung der Opfer und Retter

Ein emotionaler Moment war die Segnung durch Stadtpfarrer P. Deivasakayaraj Sebasthikkannu MSFS, begleitet von einer jungen Geigerin, die alte Roma-Lieder spielte. Diese Klänge verliehen der Kranzniederlegung eine ergreifende Atmosphäre, die den Opfern Ehre erwies und zugleich der Helfer gedachte: Baron Rohonczky, Graf Nitzky von Nebersdorf und Herr Kutz aus Raiding, enger Freund des Barons Rohonczky hatten während des Nationalsozialismus Roma aus dem Lager geholt, ihnen Arbeit gegeben und sie damit vor der Deportation bewahrt.

Historiker Herbert Brettl. | Foto: Rosenberger

Ein nachfolgender Vortrag der Historiker Herbert Brettl und Gerhard Baumgartner im Rathaus Oberpullendorf, hob die mutigen Taten dieser Retter hervor und betonte, wie wichtig Zivilcourage auch in der heutigen Gesellschaft bleibt. Horst Horvath, Geschäftsführer der Roma Volkshochschule, und Elisabeth Hausmann-Farkas, Obfrau des ungarischen Kulturvereins, setzten ebenfalls klare Zeichen für Toleranz und Dialog.

Der Evangelische Pfarrer Andreas Binder bei seiner mahnenden Rede.  | Foto: Rosenberger
  • Der Evangelische Pfarrer Andreas Binder bei seiner mahnenden Rede.
  • Foto: Rosenberger
  • hochgeladen von Victoria Rosenberger

Die Veranstaltung machte eindrucksvoll deutlich, dass Gedenken nicht nur Erinnerung bedeutet, sondern auch Verpflichtung: eine Verpflichtung, in der Gegenwart für ein friedliches und respektvolles Miteinander einzutreten.

Das könnte dich auch interessieren:

Einfamilienhaus ging in Flammen auf
Das sind die stimmungsvollsten Weihnachtsmärkte

HAK/HAS: Schule für Wirtschaftskompetenz
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk auf Facebook verfolgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Die Kirchenstiege saniert und wie neu. | Foto: Gemeinde Steinberg-Dörfl
7

Ortsreportage
Infrastrukturprojekte und Nachhaltigkeit in Steinberg-Dörfl

Die Gemeinde Steinberg-Dörfl hat in diesem Jahr zahlreiche Infrastrukturprojekte erfolgreich abgeschlossen, wobei besonderes Augenmerk auf die Sanierung und Modernisierung gelegt wurde. STEINBERG-DÖRFL. Eines der zentralen Vorhaben war die umfassende Renovierung der Kirchenstiege und der Kirchenmauer in Dörfl, die sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand befanden. Auch im Straßenbau war die Gemeinde aktiv: Der Kastanienweg wurde asphaltiert, der Akazienweg erweitert, und in der...

  • Bgld
  • Oberpullendorf
  • Victoria Rosenberger

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Nutze die Kraft des Mondes für Gartenarbeit, Ernährung und Mondrituale, um im Einklang mit der Natur zu leben. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten
Dein Mondkalender für den Dezember 2024

Pflanzen gießen, Haare schneiden, fasten: Der MeinBezirk-Mondkalender verrät dir, wann der beste Zeitpunkt dafür ist. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein...

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.