Krankenhaus Gols
Golser Bürgermeister zum aktuellen Stand der Baupläne
Wie berichtet, hat die Umweltorganisation "Pro Thayatal" gegen den geplanten Standort des Bezirksspitals in den Golser Wiesäckern Einspruch beim Landesverwaltungsgericht eingereicht, diese wurde zurückgewiesen. Die Umweltorganisation hält jedoch an ihren Standpunkten fest und hat im September gegen die Entscheidung auf Landesebene Revision beantragt, weshalb die Sachlage nun im Bundesverwaltungsgericht behandelt wird.
GOLS. Die RegionalMedien fragten beim Bürgermeister der Gemeinde Gols Kilian Brandstätter nach.
Gesamte Gemeinden in Natura 2000-Gebiet
Als Kritikpunkt nennt die Umweltorganisation gemeinsam mit der vor drei Jahren gegründeten Bürgerinitiative „JA zum Krankenhaus - NEIN zur Verbauung der Golser Wiesäcker“ mit ihrem Obmann Nikolaus Gracher u. a. dass der geplante Standort innerhalb des Europaschutzgebietes Natura 2000 liege. Dem entgegnet Brandstätter:
"Gesamte Ortschaften, wie Podersdorf, Weiden, Neusiedl und Jois liegen in dem Gebiet. Würde man Widmungen in Natura 2000-Gebieten ausschließen, dürften keinerlei Widmungen in diesen Gemeinden mehr erfolgen."
Best-bewerteter Standort
Hinsichtlich der bei der kürzlich organisierten Menschenkette gegen den Standort genannten Gefährdung der Bienenfresser-Kolonie am Ungerberg bei Gols stellt der Bürgermeister klar, dass neben sämtlicher anderer Flora und Fauna auch diese Vögel in den über ein Jahr andauernden Untersuchungen zum Standort zu finden sind –
"welche beweisen, dass der Standort kein einzigartiges Erholungsgebiet bzw. Habitat für einzigartige Tiere und Pflanzen ist, sondern Weingärten", so Brandstätter.
Ebenso im rund 800-seitigen Konvolut an Untersuchungen enthalten sind Alternativ-Standorte, die Verkehrsanbindung, Bodensubstanz-Proben oder Hochwasser-Gefährdung. Daraus schließt der Golser Bürgermeister:
"Dieser Standort wurde als der best-bewertete ausgewiesen."
Land geht in Vorleistung
Dementsprechend erklärt Brandstätter, dass das Land Burgenland bereits die Liegenschaften am geplanten Standort ankauft, um bei möglichen Arbeiten in Vorleistung gehen zu können, und dadurch – sobald der erwartete positive Bescheid vom Bundesverwaltungsgericht zugunsten des Krankenhaus-Baus feststeht – sofort weiterarbeiten zu können.
"Im Moment ist die geplante Fertigstellung bis 2030 noch realistisch, aber wir müssen abwarten", so der Bürgermeister.
Politisch-motivierte Querschüsse
Die nächsten Schritte lt. Brandstätter seien ein Architekturwettbewerb und der Teilbebauungsplan. Er erklärt außerdem, dass bereits Interesse seitens Medizinerinnen und Medizinern bestehe und räumt damit die Kritik aus, das geplante Spital würde aufgrund von Mangel im Pflegepersonal nicht besetzt werden können.
"Solch politisch-motivierte Querschüsse auf Kosten der Bevölkerung kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen. Wenn es um die Gesundheit der Burgenländerinnen und Burgenländer geht, werden wir keinen Schritt zurückweichen", so Brandstätter abschließend.
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