Baureportage
Wartberger Kanal endlich entlastet

Sämtliche Bauarbeiten, um den Kanal in Wartberg zu entlasten, wurden von der Firma Gebrüder Haider & Co durchgeführt.  | Foto: Fa. Gebr. Haider & Co
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  • Sämtliche Bauarbeiten, um den Kanal in Wartberg zu entlasten, wurden von der Firma Gebrüder Haider & Co durchgeführt.
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Mürzverband und Gemeinde errichteten drei Bauwerke, um den Kanal in Wartberg zu entlasten.

Da der Ortsteil Wartberg in St. Barbara jahrzehntelang Probleme mit der Entlastung des Kanalnetzes hatte, hat die Gemeinde im letzten halben Jahr gemeinsam mit dem Mürzverband drei Entlastungsbauwerke errichtet. Dadurch sollen Überflutungen im Ortsteil der Geschichte angehören. Konkret wurden zwei Mischwasserbehandlungsbauwerke, eines im Bereich Mürzweg, das andere auf der öffentlichen Wiese hinter dem Objekt Dorfstraße 13, erschaffen. Zudem hat man im Bereich des Flusskraftwerkes Wartberg ein Mischwasserüberlaufbecken installiert. Insgesamt hat die Gemeinde in die Arbeiten 390.000 Euro investiert, vom Mürzverband wurden rund 800.000 Euro für die Bauarbeiten aufgewendet.

Möglich dank Fusionierung

"In Wartberg hatte die Bevölkerung bei jedem Regen Probleme. Ich bin sehr froh, dass wir dieses Projekt nun endlich in Angriff nehmen konnten", erklärt Bürgermeister Jochen Jance. "Dank der Fusionierung können solche wichtigen Arbeiten nun endlich ortsteilübergreifend in die Tat umgesetzt werden, da früher das Problem von Bürgermeister zu Bürgermeister verschleppt wurde", so Jance weiter.
"Nach einjähriger Planung, zahlreichen Begutachtungen und dank hervorragend funktionierender Zusammenarbeit mit den Liegenschaftseigentümern und den Fischereiberechtigten ist es gelungen, die Entlastungsbauwerke ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt zu errichten", meint Mürzverband Geschäftsführer Andreas Zöscher.
Mitte Juli wurde mit den Bauarbeiten begonnen, seit Oktober sind die Entlastungsbauwerke bereits in Betrieb. Nun wird noch eine Pumpe für das zweite Bauwerk eingebaut, womit die Arbeiten Ende März schließlich vollends abgeschlossen sind.

Als nächstes ist Mitterdorf an der Reihe

Für die Bauarbeiten zeichnet die Firma Gebrüder Haider & Co aus Kapfenberg verantwortlich. Die Bauaufsicht sowie die Baustellenkoordination übernahm die Mach & Partner ZT-GmbH, ebenfalls aus Kapfenberg. In einem zweiten Bauabschnitt wird nun der Ortsteil Mitterdorf in Angriff genommen. Im Bereich Schloss Pichl bis Breitenfeld wird der Hauptkanal verbreitert, um ein höheres Abflussvermögen zu erreichen. Die Arbeiten dafür belaufen sich auf eine ähnliche Investitionssumme wie in Wartberg.

Arbeiten der Gebrüder Haider & Co im Detail

Provisorische Umleitung des Bestandskanals; Herstellen eines Spundkastens; laufende Wasserhaltung; Aushubarbeiten; Errichtung Überlaufbauwerk; Errichtung eines Auslaufs in die Mürz; Anschluss der bestehenden Kanäle an das Bauwerk; Einbau einer Hebeanlage; Wiederherstellen Gelände; Abbruch bestehender Geh- und Radwege; Provisorische Umleitung des Bestandskanals; Schlagen Spundwände als Baugrubensicherung; laufende Wasserhaltung; Einbringen einer Betonsohle; Versetzen von Betonrohren mit einem Durchmesser von 2,4 m (außen) und einem Gewicht von 4 t/m; Errichtung des Anfangs- und Endbauwerks des Stauraumkanals; Anschluss Stauraumkanal an bestehende Mischwasserkanalisation; Asphaltieren neuer Geh- und Radwege (Frühjahr 19);

Details zum Mürzverband

Der Mürzverband gliedert sich in den Wasserverband, der aus 14 Gemeinden besteht, und den Abfallwirtschaftsverband, in dem 19 Gemeinden vertreten sind. Zum Wasserverband, der nun auch gemeinsam mit der Gemeinde St. Barbara die Kanalentlastungsbauwerke errichtet hat, zählen neben St. Barbara die Gemeinden Kapfenberg, Kindberg, Krieglach, Mürzzuschlag, Langenwang, Neuberg, Spital am Semmering, St. Lorenzen, St. Marein, Stanz, St. Barbara, Tragöß und Bruck an der Mur.

Der Mürzverband ist im Besitz der Gemeinden und ist Eigentümer sämtlicher Kläranlagen im Bezirk, außer von jener in Bruck an der Mur. Zudem kümmert er sich um sämtliche Kanalbauten der Mitgliedsgemeinden. Insgesamt gibt es im Bezirk 1.800 Kilometer Kanal, die instandgehalten und regelmäßig gewartet und saniert werden müssen.

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