Immobilien im Weinviertel
Nachfrage in günstigeren Lagen treibt Preise in die Höhe

- Der Schlüssel zum Eigenheim wird zunehmend teurer.
- Foto: Seidl
- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
Die Preise für Immobilien steigen weiter, allerdings deutlich mehr in der Peripherie als im ohnehin teuren Speckgürtel.
WEINVIERTEL. Nirgendwo in Österreich wurden in den letzten Jahren mehr Einfamilienhäuser verkauft als in Niederösterreich. Doch ist ein Rückgang zu vermerken: Lag die Marke zwischen 2016 bis 2019 noch bei 30 Prozent aller Hausverkäufe in Österreich, so sank der Wert 2023 auf 21,7 Prozent. Diese sind in ihrem Wert aber deutlich nach oben gegangen. Den RE/MAX Analysen zufolge habe sich eine Investitionen in Einfamilienhäuser in Niederösterreich gerechnet: Seit 2017 ist der Handelswert pro Stück im Schnitt um 52,9 Prozent und seit 2012 um 102,6 Prozent gestiegen.
Am unteren und oberen Ende
Die günstigsten Einfamilienhäuser kosteten 2022 um 11,5 Prozent mehr als 2021. Jedes vierte Einfamilienhaus unter der Enns wurde dennoch um weniger als 145.000 Euro verkauft – billiger war das untere Preisviertel nur im Burgenland.
Die Mindestpreise für die Top-25-Prozent am oberen Preisende stiegen von 381.000 Euro um 10,2 Prozent auf 420.000 Euro im Jahr 2022. Damit ist die blau-gelbe Wertentwicklung im Qualitätssegment die viertniedrigste unter den Bundesländern und um -2,6 Prozentpunkte unter dem Bundesschnitt.
Im Vergleich der Bezirke zogen die günstigsten Lagen (Gmünd und Waidhofen/Thaya) deutlich stärker an als die beiden ohnehin teuersten (Mödling und Tulln).
Im Bezirk Mistelbach wurden 168 Einfamilienhäuser im letzten Jahr verkauft; das sind um zehn mehr als noch im Jahr zuvor. Damit hält Mistelbach auf Platz 5 von elf Bezirken, in denen über 100 Häuser verkauft wurden. Mit 128 Verkäufen muss Korneuburg einen Rückgang um neun hinnehmen. Ebensoviele Häuser wurden in Hollabrunn verkauft. 2021 waren es um 14 mehr.
Preise pro Haus
Im Spitzenreizer-Bezirk Mödling muss man im Durchschnitt für ein Einfamilienhaus mit 600.000 Euro rechnen. Korneuburg legte in den letzten zwei Jahren 105.053 Euro drauf und kommt auf 429.100 Euro (+5,7 % zu 2021).
Auch im Bezirk Gänserndorf legen die Preise erheblich zu: +19,0 Prozent auf 283.393 Euro. Unter 200.000 Euro finden sich 2022 die Bezirke Mistelbach (160.305 Euro; +1,3 %) und Hollabrunn mit 150.180 Euro (+11,4 %).
Dass die Preis- und Wertsteigerungen nicht nur in den Hochpreisbezirken am Stadtrand von Wien stattfinden, sondern auch in entfernteren Gebieten illustriert folgender Vergleich:
Die Top-6-Bezirke bei den Preisen – allesamt Wien-Nachbarn – hatten von 2021 auf 2022 eine durchschnittliche Teuerung von +9,3 %, die sechs günstigsten jedoch einen von +15,6 %.



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