Kostbarstes Porzellan aus Loosdorf in Tokios Kunstmuseum
Wertvolles weißes Gold in Japan

- Beeindruckende Ausstellung in Tokios Kunstmuseum
- Foto: Eva Gabriel
- hochgeladen von Eva-Maria Gabriel
LOOSDORF (ega). Auf einer Reise nach Japan lernten Verena und Alfons Piatti Frau Machiko Hoshina kennen. Ihrem Interesse, Verständnis und Engagement ist es zu verdanken, dass ein Projekt zur Erneuerung der Piatti Porzellan Sammlung im Schloss Loosdorf initiiert werden konnte.
2018 kam ein japanisches Team von Kunsthistorikern, Restauratoren und freiwilligen Helfern ins Schloss Loosdorf, um vor Ort festzustellen, ob Teile der kostbaren Scherben wieder zu ganzen Stücken zusammengefügt werden könnten. Erste Untersuchung ergaben, dass die Sammlung von japanischem Ko-Imari Porzellan aus der Zeit von 1670 bis 1750 begonnen, und im Zuge der Weltausstellung, zwischen 1870 und 1880 erweitert wurde.
Die scheinbar unmögliche Restaurierung konnte unter Anleitung des japanischen Kunsthistorikers Prof. Arakawa und dem Team vom Okura Museum of Art umgesetzt werden.
Nun werden viele restaurierte Objekte in einer Ausstellung in Tokio im Okura Museum of Art gezeigt.
Verena Piatti bedauert: „Die Pandemie hat verhindert, dass wir zur Ausstellungseröffnung nach Tokio reisen konnten. Jedoch wissen wir, die Ausstellung ist direkt am Puls der Zeit, oder der Zeit weit voraus. Wir erleben aktuell weltweit viele Brüche quer durch die Gesellschaft. Es wird zukünftig in allen Bereichen um ein Zusammenfügen der Bruchstellen gehen, die etwas Neues entstehen lassen.“
Was ist Imari-Porzellan
Imari-Porzellan ist japanisches Porzellan, das dem Hartporzellan zugeordnet wird.
Der Name Imari geht auf einen kleinen Hafen zurück, von dem aus das Porzellan zur Niederlassung der Niederländischen Ostindien-Kompanie gebracht wurden und von dort weiter nach Europa. Die Stücke der asiatischen Manufakturen wurden oft speziell für den europäischen Markt hergestellt. Die besonders schönen und wertvollen Objekte dienten der Dekoration großer Häuser und Schlösser. Das sehr alte Imari-Porzellan wird Ko-Imari genannt. Zwischen dem ersten Transport japanischen Porzellans nach Europa und den ältesten Stücken der Familie Piatti auf Schloss Loosdorf liegen vermutlich nur 10 Jahre.
Wie es in Japan begann
Die Porzellanherstellung begann in Japan im Jahr 1616. Ein Koreaner namens Ri Sampei wurde im Krieg gemeinsam mit vielen anderen koreanischen Künstlern nach Japan verschleppt, um Kaolinlager abzubauen.
Ri Sampei stellte sich als Meister im Umgang mit Hochtemperaturöfen heraus. Es gelang ihm, Kaolin bei einer Temperatur von 1400 °C zu schmelzen und somit Hartporzellan, ähnlich dem chinesischen Porzellan, herzustellen.
In China wurde bereits seit 900 n. Chr. Porzellan hergestellt. Das war also das Ende des chinesischen Monopols, das mehr als sieben Jahrhunderte gehalten hatte.
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