Zwei Raubüberfälle geklärt
Laaer Bankräuber in Tschechien gefasst

- Foto: LKA/NÖ-Raubgruppe
- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
Überfall auf
LAA. Gleich zweimal wurde die Raikafiliale in Laa in den letzten eineinhalb Jahr Ziel von Raubüberfällen. Am 26. Juni 2020, gegen 11.40 Uhr, betrat ein Mann mit einer schwarzen Kapuzenjacke, Sonnenbrille und dunklen Handschuhen bekleidet die Filiale. Der Täter begab sich in den Bereich des Kassenschalters, wartete dort ein Gespräch zwischen zwei weiblichen Bankangestellten ab und trat darauffolgend vor den Kassenschalter. Ohne ein Wort zu sprechen, drückte der unbekannte Täter einen handgeschriebenen Zettel mit der Aufschrift "Überfall, Habe Waffen und Dynamit, Alles Geld" gegen die Plexiglasscheibe des Kassenschalters und nötigte mit vorgehaltener Bombenattrappe die Angestellte zur Herausgabe von Bargeld.
Das geschockte Opfer übergab aus der Kassenlade einen fünfstelligen Bargeldbetrag, welchen der unbekannte Täter in eine Umhängetasche stopfte und folglich mit der Raubbeute und der "Bombe" aus dem Bankinstitut flüchtete. Die unmittelbar von der Überfallshandlung betroffene Bankangestellte wurde bei dem Überfall nicht verletzt, erlitt jedoch einen schweren Schock und musste psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Die Amtshandlung wurde in weiterer Folge vom Landeskriminalamt NÖ, Raub- und Tatortgruppe übernommen. Umfangreiche Ermittlungen und Fahndungsmaßnahmen, sowie zahlreiche Überprüfungen verliefen vorerst negativ.
Zweiter Überfall
Vermutlich derselbe Täter überfiel am 2. November 2021, um 11:48 Uhr, wieder mit schwarzer Kapuzenjacke und Mundnasenschutz maskiert, abermals das gleiche Geldinstitut in Laa. Diesmal war der Täter mit einer sowie mit einer Faustfeuerwaffe und Handgranate bewaffnet.
Einen Telefonanruf vortäuschend wartete er ein Kundengespräch zwischen dem Bankangestellten und eines Bankkunden ab und trat darauffolgend vor den Kassenschalter.
Unter Drohung mit der Faustfeuerwaffe und der Handgranate forderte der Unbekannte den Bankangestellten zur Herausgabe von Bargeld auf. Dieser folgte dem unbekannten Täter ebenfalls einen fünfstelligen Bargeldbetrag aus, welche der unbekannte Täter in eine mitgeführte Tasche stopfte und danach aus dem Bankinstitut flüchtete. Der überfallene Bankangestellte wurde bei dem Überfall nicht verletzt, erlitt jedoch auf Grund der außergewöhnlichen Umstände durch die direkte Bedrohung mit einer Faustfeuerwaffe und einer Handgranate einen schweren Schock und nahm in der Folge psychologische Betreuung in Anspruch.
Fahndung
Erst Erhebungen ergaben, dass der mutmaßliche Täter vom Nahbereich des überfallenen Geldinstituts vermutlich mit einem Fahrrad Richtung Grenzübergang Laa – Hevlin und damit auf tschechisches Staatsgebiet flüchtete.
Die großangelegte Fahndung in Kooperation mit tschechischen Einsatzkräften führten am 2. November 2021, um 12.21 Uhr in der tschechischen Ortschaft Hrusovany zu einer verdächtige männliche Person in einem Audi A6 mit tschechischem Kennzeichen. Bei der Fahrzeugdurchsuchung konnten die gesamte Raubbeute, die Tatwaffen und Tatbekleidung sowie das Fluchtfahrrad aufgefunden werden, weshalb in Absprache zwischen der Raubgruppe des Landeskriminalamtes NÖ und den tschechischen Polizeikräften vor Ort, die dringend tatverdächtige männliche Person, die sich mit gefälschten slowakischen Identitätsdokumenten auswies, vorläufig in Gewahrsam genommen wurde.
Die angeführten Tatutensilien wurden sichergestellt. Im Zuge von weiteren umfangreichen Ermittlungen konnte die tatsächliche Identität des Täters geklärt werden. Es handelt sich um einen 52-jährigen ukrainischen Staatsbürger, der in Tschechien ohne aufrechten Wohnsitz illegal aufhältig ist. Diese Person ist in Tschechien bereits wegen dreifachen Bankraubes vorbestraft.
Haftbefehl
Von der Staatsanwaltschaft Korneuburg wurde gegen den Beschuldigten ein EU-Haftbefehl wegen Verdacht des schweren Raubes erlassen. Der 52-Jährige wurde am 19. November 2021 von Tschechien nach Österreich ausgeliefert, wo er in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert wurde. B
ei den folgenden Vernehmungen durch Beamte der Raubgruppe im Beisein einer sprachkundigen Person und seinem Anwalt zeigte sich der Beschuldigte geständig, den bewaffneten Bankraub am 2. November 2021 auf das Geldinstitut in Laa verübt zu haben. Zu weiteren Straftaten machte er vorerst keine zweckdienlichen Angaben, diesbezüglich stehen noch Einvernahmen aus.
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