Künstler im Weinviertel
Das Erbe des Otto Potsch
Otto Potsch galt von jeher als der Upcycler unter den Kunstschaffenden im Weinviertel, was ihm auch die liebevolle Bezeichnung "Schrott-Künstler" eingebracht hat.
WOLKERSDORF/BERNSTEIN. "Der Großteil der Arbeiten unseres Vaters ist in das Felsenmuseum nach Bernstein gebracht worden. Einige der Metall-Skulpturen sind jedoch in Wolkersdorf verblieben und am Hauptplatz, im Schlosspark und ganz privat in der Alten Schmiede zu sehen", lässt Sohn Andreas Potsch wissen.
Das Felsenmuseum wird von Bruder Niko betrieben. Der logische Hort also für das nahezu grenzenlose Schaffen des Weinviertler Ausnahmekünstlers.
In einer Gedenkausstellung anlässlich seines Todes 2022, werden noch bis Ende des Jahres Werke aus seinem Nachlass, aus Privatsammlungen und unvollendete Arbeiten gezeigt.
Potsch als Institution
Schon von Jugend an haben Otto Potsch die künstlerischen Strategien des Surrealismus inspiriert und sein großes Interesse an vielseitigen künstlerischen Praktiken gefördert. Er war Bildhauer, Maler, Musiker, Fotograf, Poet und Eisenkünstler.
Aus verschiedensten Materialen entstanden humorvoll-fantastische Werke von gedanklicher Tiefe und präziser Qualität. So lüftete er mit 19 Jahren als erster Europäer das streng gehütete Geheimnis der Sphärenkugel und perfektionierte damit die Bearbeitung des Edelserpentins.
In ewiger Erinnerung bleiben der Kunstwelt auch seine Metallarbeiten.
Figuren von transparenter Körperlichkeit, hergestellt aus rostigen Metallteilen, die niemand mehr haben wollte.
Aktuell sind auch Potschs Makrofotografien von Bernsteineinschlüssen in Schloss Wolkersdorf, dem Ort seines Schaffens, zu sehen.
Felsenmuseum
Der gelernte Galanteriewarendrechsler Otto Potsch sammelte von früher Jugend an alles, was mit seinem Beruf zu tun hatte. Er eröffnete im südburgenländischen Bernstein ein Museum, um die Öffentlichkeit an seinen Sammlungen und Wissen teilhaben zu lassen.
Mit Unterstützung der Familie entstand ein unterirdisches Stollensystem, das den Abbau und die Bearbeitung von Edelserpentin und damit die Bergbaugeschichte der Region darstellte.
2014 wurde die Erweiterung des Museums eröffnet, die dem Lebenswerk von Otto Potsch gewidmet ist.
Andreas Potsch sieht sich selbst nicht als Künstler, fertigt jedoch mit viel Feingefühl Schmuck und Artefakte aus Edelserpentin.
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