Im Ausland im Einsatz
"Finanzgenie" ohne Grenzen aus dem Mostviertel
![Das "Vertriebenenlager" von Cabo Delgado in Mosambik. Reinhard Lassner war vor Ort und half als Finanzkoordinator. | Foto: Tadeu Andre/Ärzte ohne Grenzen](https://media04.meinbezirk.at/article/2022/01/12/1/28078711_L.jpg?1642511134)
- Das "Vertriebenenlager" von Cabo Delgado in Mosambik. Reinhard Lassner war vor Ort und half als Finanzkoordinator.
- Foto: Tadeu Andre/Ärzte ohne Grenzen
- hochgeladen von Daniel Butter
Der Mostviertler Reinhard Lassner ist seit 2013 für "Ärzte ohne Grenzen" als Finanzkoordinator im Dienst.
MOSTVIERTEL. Cabo Delgado in Mosambik: Immer wieder kommt es zu brutalen Angriffen von Rebellen. Seit 2017 befindet sich die nördlichste Provinz des afrikanischen Staates in kriegsähnlichem Zustand. Laut UNO schätzt man, dass mehr als 700.000 Menschen vertrieben worden und auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.
Mittendrin im Krisengebiet
Mittendrin in diesem Krisengebiet war der Melker Reinhard Lassner von August bis November 2021 im Einsatz. Er ist seit 2013 für "Ärzte ohne Grenzen" als Finanzkoordinator in Krisengebieten unterwegs. "Meine 13. Mission in neun Jahren. Ein intensiver, aber sehr schöner Einsatz, hatte ich doch Büro und Wohnhaus in der Stadt Pemba in Blickweite vom Indischen Ozean und konnte mich großteils frei bewegen", erzählt der Mostviertler von seiner letzten Mission.
Mehr als "nur" Ärzte
Ärzte ohne Grenzen ist mit Teams in Metuge, Montepuez, Nagade, Mueda, Macomia und Palma im Einsatz und bietet medizinische Basisversorgung, sowie psychologische Betreuung für die vom Konflikt vertriebenen Menschen und für die Gastgemeinden. Schwerpunkt sind mobile Kliniken sowie Unterstützung für bestehende medizinische Einrichtungen, aber auch die Bohrung von Brunnen und Reparatur von bestehenden Wasserstellen und Errichtungen von Flüchtlingscamps.
"Kleinen" Beitrag leisten
"Auch wenn ich als Finanzkoordinator nicht direkt in den Camps gearbeitet habe, konnte ich mir doch bei Besuchen einen Eindruck vor Ort machen und kann sagen, dass Hilfe vor Ort mehr als nötig ist. Diese Erlebnisse bestärken mich dann immer wieder, dass meine Arbeit trotz aller Mühen und Widrigkeiten in letzter Konsequenz Sinn macht, ich einen kleinen Beitrag leisten kann", so Lassner.
"Emergency Mission"
Mosambik wird von als "Emergency Mission" geführt, dass heißt, es wird sehr flexibel auf die nötigen Bedürfnisse vor Ort reagiert. Für Reinhard Lassner, der für die Finanzen in Cabo Delgado verantwortlich war, bedeutete das, die neuen Aktivitäten in der Budgetplanung zu integrieren und mit der Einsatzzentrale in Brüssel zu kommunizieren. Lassner dazu: "Teilweise gab es wöchentlich neue Aktivitäten zu planen und zu bewilligen, der Bedarf an Medikamenten, Trinkwasser und einfachster medizinischer Hilfe war enorm. Dazu sind viele Vertriebene schwer traumatisiert."
"Rückblickend auf meine neun Jahre Einsatz bin ich froh, 2012 die Entscheidung für diesen Beruf getroffen zu haben. Eigentlich wollte ich 2016 nach zwei schwierigen Einsätzen aufhören. Bin ich dann zu Hause in Österreich, spüre ich nach einer Phase der Erholung noch immer das Kribbeln und die Sehnsucht für einen neuen Einsatz. Mosambik werde ich in guter Erinnerung behalten." Ende 2021 wurde bereits der nächste Einsatz fixiert, Reinhard Lassner geht Mitte Februar für drei Monate als Finanzcoach nach Burundi.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.