Trumps Zoll-Politik
"Zollschock" reicht bis in den Bezirk Mattersburg

- Der US-Präsident Donald Trump sorgt mit seiner Zoll-Politik weltweit für Verwirrung.
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Der US-amerikanische Präsident Donald Trump sorgt derzeit für Verwirrung weltweit und für Chaos an der Börse. Nachdem er zuerst hohe Zölle für die EU angekündigt hatte, ruderte er wenige Tage zurück und legte eine 90-tägige Pause ein. Das sagen Unternehmen aus dem Bezirk Mattersburg zur Situation.
BEZIRK MATTERSBURG. Der US-Präsident Donald Trump sorgt mit seiner Zoll-Politik weltweit für Verwirrung. Begonnen hat es am 20. Jänner, als Trump nach seiner Vereidigung verkündigte, 25 Prozent Zölle auf Produkte aus Kanada und Mexiko einzuführen. Sechs Tage später kündigte er auch Zölle für Kolumbien an. Nach einem Gespräch mit dem Präsidenten Kolumbien waren die Pläne wieder vom Tisch. Am 1. Februar werden die Zölle für Kanada und Mexiko beschlossen. Zwei Tage später, am 3. Februar kündigt Trump eine 30-tägige Pause für die Kanada- und Mexiko-Zölle an. Zudem droht er der EU erstmals mit weiteren Zöllen. Am 7. Februar beschloss er zehn Prozent Zölle für China. Am 27. Februar kündigte er an, dass er für China weitere zehn Prozent Zoll geben soll.
Börsencrash Anfang April
Am 4. März treten die Zölle für Kanada, Mexiko und China in Kraft. Diese Länder sind die größten Handelspartner der USA. Kanada antwortete daraufhin mit Gegenzöllen. Am 6. März werden viele der Kanada- und Mexiko-Zölle wieder ausgesetzt. Vier Tage später beschließt China erste Gegenzölle. Am 12. März drohen die EU und auch Kanada mit massiven Gegenzöllen. Am Tag darauf droht Trump der EU wiederum mit 200 Prozent-Zöllen auf bestimmte Produkte. Trump setzt am 2. April schließlich auf alle Importe zehn Prozent Basiszoll an, hinzu kommen individuelle Zölle wie beispielsweise 34 Prozent für China und 20 Prozent für die EU. Die Tage danach brechen viele Börsenkurse ein.

- Bernd Berghofer, Geschäftsführer der Austria Pet Food: "Wir hoffen grundsätzlich, dass es vernünftige Diskussionen und Lösungen geben wird, aber im Moment müssen wir abwarten."
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90-tägige Zollpause seit 9. April
Am 4. April verhängt China 34 Prozent Gegenzölle. Um 104 Prozent sind die China-Zölle am 9. April gestiegen - China reagiert und verhängt gleich hohe Zölle. Noch am selben Tag setzt Trump die individuellen Zölle für fast alle Länder für 90 Tage aus. Die China-Zölle steigen jedoch weiter auf 125 Prozent. Die China-Zölle steigen in den nächsten Tagen weiter an, sie liegen am 10. April bei 145 Prozent. Am 12. April verkündete Trump, dass es jedoch Ausnahmen für Elektronikartikel gibt.
"Unangenehme Situation" für Unternehmen
Trotz der 90-tägigen Zoll-Pause macht die Situation den burgenländischen Unternehmen teilweise große Sorgen. Christina Glocknitzer, Mitglied der Geschäftsführer von Seal Maker Produktions- und Vertriebs GmbH in Pöttelsdorf äußert sich folgendermaßen dazu: "Die derzeitige Situation rund um die US-amerikanischen Zölle gegen zahlreiche Länder ist ein Weckruf an Europa, geeint zu handeln und die Abhängigkeit von den USA zu verringern. Wir müssen uns auch anderen Handelsoptionen gegenüber öffnen, denn wenn eine Tür zugeht, öffnet sich meist eine andere. Die EU muss daher auf Augenhöhe mit potenziellen Partnern verhandeln und auch in ihrem Sinne weitere Freihandelsabkommen beschließen."

- Christina Glocknitzer, Mitglied der Geschäftsführung von Seal Maker: "Die EU muss auf Augenhöhe mit potenziellen Partnern verhandeln und auch in ihrem Sinne weitere Freihandelsabkommen beschließen."
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Mit einem Exportanteil von fünf Prozent ist auch die Austria Pet Food GmbH in Pöttelsdorf betroffen. Geschäftsführer Bernd Berghofer: "Wir hoffen grundsätzlich, dass es vernünftige Diskussionen und Lösungen geben wird, aber im Moment müssen wir abwarten. Wir exportieren 90 Prozent innerhalb der EU und etwa fünf Prozent in die USA, die derzeitige Situation ist daher Gott sei Dank nicht bedrohlich für uns. Sie ist aber unangenehm, da wir großes Wachstumspotenzial in den USA sehen."
Hauptexportmärkte der burgenländischen Wirtschaft liegen vor allem in Deutschland, Ungarn und der Schweiz. Auch bei den Importen finden sich die USA nicht in den Top-10. Dennoch bleibt abzuwarten, wie es mit der Zoll-Politik von Donald Trump in den nächsten Wochen weitergeht.
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