Juckend, aber harmlos
Zerkarien stören Badespaß am Stausee Forchtenstein

- Im Badestausee Forchtenstein tummeln sich aktuell Zerkarien im Wasser. Sie können eine allergische Reaktion auslösen. Mit wasserfester Sonnencreme können sich Badegäste schützen.
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Zerkarien trüben aktuell den Badespaß am Stausee in Forchtenstein. Die kleinen Larven können in die Haut des Menschen eindringen und einen juckenden Ausschlag verursachen. Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge, die Tierchen sind nicht gefährlich für den Menschen.
FORCHTENSTEIN. Wer in diesen Tagen den Badestausee in Forchtenstein besucht, wird am Eingang darauf hingewiesen, dass sich Zerkarien im Wasser befinden können, welche eine allergische Reaktion auslösen können. "Der Badesee Forchtenstein ist ein Natursee und wird nicht mit Chemikalien behandelt. Aus diesem Grund kann es vorkommen, dass sich Mikroorganismen oder Kleinstlebewesen im Wasser befinden", steht am Zettel, welcher die Badegäste über die Larven informiert und weiter: "Das Auftreten von Zerkarien steht in keinem Zusammenhang mit der hygienischen Wasserqualität des Badegewässers."

- Am Eingang zum Stausee weist ein Zettel auf die Tierchen hin und klärt die Badegäste auf.
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Überprüfung des Wassers veranlasst
Auf Nachfrage erzählt die Bademeisterin, dass das Wasser 14-tägig geprüft wird. "Wir haben eine Überprüfung des Wassers veranlasst, um Gewissheit zu haben, dass es sich um Zerkarien handelt", so die Bademeisterin. "Die kleinen Larven sind nicht gefährlich für den Menschen und Symptome klingen bereits nach wenigen Tagen ab. Zudem ist nicht jeder Badegast davon betroffen. Gegen die Larven im Wasser kann leider nichts unternommen werden", ergänzt sie.
Schmerzhafte allergische Reaktion
Zerkarien sind Larven von Saugwürmern (Trematoden) und bevorzugen Wasservögel als Hauptwirten. Es kommt vor, dass sie irrtümlicherweise in die Haut des Menschen als Fehlwirt eindringen und dort stecken bleiben. Dann können sie eine allergische Reaktion hervorrufen, welche "Bade-Dermatitis" genannt wird. Rötungen und ein juckender Hautausschlag können die Folge sein - ähnliche wie Mückenstiche. Ins Wasser kommen die Tierchen über den Kot der Enten, in denen sich die Eier der Saugwürmer befinden. Zerkarien lieben das flache und warme Randgebiet im Wasser, weswegen sie dort vermehrt zu finden sind.

- Hauptwirt der Zerkarien sind Wasservögel. Durch ihren Kot gelangen die Eier der Saugwürmer in das Wasser.
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So können sich Badegäste schützen
Die Bademeisterin rät: "Nach dem Baden sofort fest mit einem Handtuch abrubbeln. So können die Zerkarien, die bisher nicht in die Haut eingedrungen sind, am besten entfernt werden". Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gibt online weitere Tipps zur Vorbeugung. So kann es helfen, eine wasserfeste Sonnencreme mit Niclosamidinhalt zu benutzen und auch das Eincremen mit Vaseline reduziert die Infektionsgefahr. Zudem sollte man die nasse Badebekleidung wechseln.
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