Ortsreportage Marz
Wie der Marzer Kogel fast ein Gipfelkreuz erhielt
Für knapp eine Woche hatte der Marzer Kogel ein Gipfelkreuz. Doch es musste entfernt werden.
MARZ. Anfang 2021 hatte Horst M. eine Idee, für die er sofort Feuer und Flamme war: Er möchte am Marzer Kogel ein Gipfelkreuz aufstellen. Sofort machte er sich daran, ein entsprechendes Kreuz anzufertigen. Viele Stunden hat er dafür investiert – und umso glücklicher war er, als es fertig war.
Ein Missverständnis
Als das Gipfelkreuz fertig war, informierte sich Horst, ob er das Kreuz einfach so aufstellen darf oder ob er eine Genehmigung braucht. Ein guter Freund gab an, den Grundstückseigentümer zu kennen und ihn um Erlaubnis zu fragen. "Das stellte sich aber leider als Missverständnis heraus. Mein Freund hat den Eigentümer nie gefragt, ob es denn in Ordnung sei. Er sagte mir aber, dass der Inhaber sein Okay gegeben hat, das sollte später noch zum Problem werden", schildert Horst M.
Der große Tag
"Also stapfte ich Ende Februar 2021 los und stellte voller Stolz mein Kreuz am Marzer Kogel auf. Auch tibetische Fahnen brachte ich vor Ort an und war sehr zufrieden mit meinem Werk. Doch das Kreuz stand dort leider nicht lange. Nach nicht einmal einer Woche wurde das Kreuz abmontiert und fortgebracht. Bis heute finde ich es schade, dass es abmontiert wurde. Immerhin steckt sehr viel Arbeit im Kreuz selbst. Ich hätte es zumindest wieder gerne zurück", so Horst.
Naturschutzgebiet
Das Grundstück, auf welchem sich der höchste Punkt am Marzer Kogel befindet, gehört zur Gemeinde Loipersbach und befindet sich im Naturschutzgebiet Naturpark Rosalia-Kogelberg. Weil das Gebiet unter Naturschutz steht, wurde das Kreuz wieder entfernt. Laut Auskunft der Gemeinde Loipersbach war das Gipfelkreuz auch an einer ungünstigen Stelle angebracht, an der es nicht hätte stehen dürfen.
Belohnung für den Aufstieg
Für viele Wanderer und Bergsteiger ist das Erreichen des Gipfelkreuzes gleichzusetzen mit der Belohnung für die Mühen des langen Aufstiegs. Das Kreuz auf dem Gipfel zeigt ganz klar, dass der höchste Punkt erreicht ist und die Tour auf den Berggipfel „geschafft“ wurde.
Es wird häufig diskutiert, ob ein religiöses Symbol für die Markierung der Spitze das richtige ist. Jedoch kann jeder Wanderer für sich selbst entscheiden, was er in das Kreuz interpretiert. Der Marzer Kogel ist zwar mit seinen 388 Metern kein richtiger Berg, verzaubert aber dennoch mit seinem weiten Ausblick bis zum Schneeberg und es ist ein tolles Gefühl, die Spitze erreicht zu haben.
Horsts größter Wunsch
"Mein größter Wunsch wäre es, das Kreuz nach gut zwei Jahren wieder zurückzubekommen. Vielleicht liegt es ja noch in irgendeiner Lagerhalle und kann ausgehändigt werden", so Horst M.
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