Margareten
Miethaus seit vier Jahren ohne Dach - Grüne entsetzt
Die Bewohnerinnen und Bewohner eines Margaretner Wohnhauses leiden unter mehreren baulichen Missständen - das größte davon ein fehlendes Dach.
WIEN/MARGARETEN. Putz, der von den Wänden bröckelt, mit Holzplatten verdeckte Fenster, aufgebrochene Postfächer und herausgerissene Türklingeln. Der Zustand eines Margaretner Mietshauses ist alles andere als tragbar. Die aufgezählten Mängel sind jedoch nicht das Hauptproblem: Das Haus in der Spengergasse steht bereits seit Jahren ohne Dach da.
Das erzählen Grünen-Bezirksobmann Michael Luxenberger und Grünen-Wohnbausprecher Georg Prack, die sich mit der Geschichte an MeinBezirk.at wendeten. "Unseren Informationen nach ist das Dach vor circa vier Jahren abgetragen und seither einfach nicht ersetzt worden", so Prack.
Massive Wasserschäden
Der Wohnbausprecher war mit Mietern des Hauses in Kontakt. Dem Zustand des Dachs entsprechend würden die allgemeinen Räumlichkeiten sowie die Wohnungen, die unter dem Dach sind, auch aussehen. "Es gibt massive Wasserschäden und Schimmelbildung", so Prack, "das ist einfach eine grobe Vernachlässigung der Erhaltungspflicht."
Beim Betreten des Dachbodens, dessen Tür ungesichert offen steht, wird ersichtlich: Als Schutz vor der Witterung ist lediglich eine blaue Plane über das Holzgerüst drapiert. Diese ist bereits deutlich betagt, durch Risse und Löcher dringt Feuchtigkeit ins Innere. Auf dem Boden sind Pfützen vom kürzlichen Regen.
Die Immobilienfirma Sveta, Inhaber des Hauses, erklärt, wie es zum derzeitigen Zustand des Dachs kam. Die Firma, die ursprünglich mit dem Ausbau des Dachs beauftragt war, wäre in Konkurs gegangen, heißt es gegenüber MeinBezirk.at. "Wir bauen aber weiter", wird versichert.
Um die Wasserschäden habe man sich bereits gekümmert, auch eine Wohnung sei übersiedelt worden, weil diese sich unter dem Dach befunden hatte. "Mit den Mietern ist alles geklärt", betont der Vertreter der Sveta-Group. "Alle sind sehr zufrieden."
Baupolizei gefragt
"Das Wesentliche aus unserer Sicht ist, dass die Baupolizei einschreiten muss", erklärt Prack. "Ihnen werden wir jetzt den Sachverhalt zur Kenntnis bringen." Denn sind Mieter im Haus, habe die Baupolizei auch die Möglichkeit, Bauaufträge zu vergeben. Würden diese nicht vorgenommen, könne man das bis zu Zwangsverwaltung durch die Gemeinde hin einklagen. Leider ist das Haus in der Spengergasse kein Einzelfall.
"Es ist nicht das erste Haus in Margareten, wo das so ist", so Luxenberger. "Aber es ist eines der auffälligsten." Am Gürtel oder in der Rüdigergasse gebe es Häuser mit ähnlichen Problemlagen.
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