Filter für Hormonbombe

- Durch Nanopartikel wird Abwasserschlamm magnetisch gemacht und kann mit einem Magneten rausgefiltert werden. VTA-Chef Kubinger zeigte WKOÖ-Vizepräsidenten Ulrike Rabmer-Koller, wie’s funktioniert.
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VTA, Spezialist für Produkte zum Klären von Abwassern, setzt auf Nanotechnologie aus Russland.
ROTTENBACH (win). Bis zu 95 Prozent der Medikamente werden ausgeschieden, landen im Abwasser. Kläranlagen konnten Hormone oder Antibiotika bisher nicht filtern. Laut vielen Experten eine tickende Zeitbombe: Dadurch komme es zur Verweiblichung von Fischen, zu sexueller Frühreife von Kindern oder zu Antibiotika-Resistenz. Mithilfe des russischen Nanotechnologie-Spezialisten Juri Sidorin hat die Rottenbacher Umweltfirma VTA Produkte aus den winzig kleinen Nanoteilchen entwickelt, um Medikamente wirtschaftlich aus dem Abwasser holen zu können. VTA-Chef Ulrich Kubinger sieht im neuen Produkt Nanofloc großes Potenzial: „Wir haben einen Vertrag über den Einsatz in der Abwasserbehandlung von 50 führenden Krankenhäusern in Indonesien abgeschlossen. Durch Nanofloc kriegen wir Kläranlagen nach Unfällen schnell wieder fit. Und wir haben einen Auftrag für die Trinkwasseraufbereitung von Bangkok bekommen.“ Basis des Erfolgs: VTA steckt acht Prozent der rund 50 Umsatz-Millionen in Forschung Viel Geld fließt auch ins neue Werk in Rottenbach: Das 80 mal 50 Meter große Gebäude ist mit Photovoltaik-Elementen bedeckt und spart jährlich 350 Tonnen CO2 ein. „So viel, wie 80.000 Laubbäume binden“, sagt Kubinger, der das Werk zum 20-Jahr-Jubiläum eröffnen will. 1992 hatte er VTA als Ein-Mann-Betrieb gegründet, heute beschäftigt er 140 Mitarbeiter und beliefert weltweit 1200 Kunden.


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