Johannes Kepler Universität
Algorithmus gegen stereotype Suchergebnisse
Stereotypen- und Blasenbildung im Internet vorbeugen, soll ein an der Johannes Kepler Universität entwickelter Algorithmus. Dieser soll persönliche Merkmale vor Suchmaschinen wie Google verschleiern.
LINZ. Programmierer der Johannes Kepler Universität Linz haben der künstlichen Intelligenz von Suchmaschinen wie etwa Google den Kampf angesagt. Ein von Markus Schedl und seinem Team vom Insitut für Computational Perception entwickelter Algorithmus, soll verhindern, dass aus Suchanfragen Rückschlüsse auf persönliche Daten gezogen werden können.
Gegen stereotype Suchergebnisse
So wird derzeit aus dem Konsum- und Suchverhalten bei Musik und Filmen, das Geschlecht einer Person zu 72 Prozent richtig abgeleitet. Dadurch werden etwa vermeintlich zum Geschlecht passende Filme und Musik vorgeschlagen. Männer erhalten so zum Beispiel häufiger Vorschläge für Action-, Frauen für romantische Filme. Mit der neu entwickelten Methode wird diese Vorhersagegenauigkeit reduziert. "Das heißt, Männern werden nun häufiger auch ,weiblich‘ konnotierte Filme wie Casablanca empfohlen. Dadurch wirkt unser Ansatz auch Stereotypen und der Blasenbildung im Internet entgegen“, erklärt Schedl.
Weniger Wirkung bei Frauen
Bei Film- und Musikdatensets wurde die Vorhersagegenauigkeit für das Geschlecht der Nutzer voerst auf 57 Prozent bei Filmen und 62 Prozent bei Musik reduziert. Das neue System wirke derzeit bei Frauen noch weniger gut, „Vermutlich, weil wir einfach mehr Daten von Männern vorliegen haben oder Frauen ein anderes Nutzungsverhalten als Männer haben“. Daran wolle Schedl weiter arbeiten.
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