Lentos und Nordico 2022
Linzer Museen rücken im neuen Jahr Künstlerinnen in den Mittelpunkt

Ein Ausstellungs-Highlight ist die erste umfassende Werkschau der österreichischen Künstlerin Iris Andraschek (16. Juni bis 11. September) im Lentos. | Foto: Kunsthaus Graz/Martin Grabner
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  • Ein Ausstellungs-Highlight ist die erste umfassende Werkschau der österreichischen Künstlerin Iris Andraschek (16. Juni bis 11. September) im Lentos.
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Die Linzer Museen Lentos und Nordico setzen in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf Einzelausstellungen von Künstlerinnen und feministische Kunst. Das Lentos etwa zeigt Arbeiten von Friedl Dicker-Brandeis, Inge Dick sowie Iris Andraschek. Aber auch das Werk von "Bauhaus-Meister" Herbert Bayer und des Linzer Künstlers Karl Hauk wird gewürdigt. Das Nordico plant 2022 Gruppenausstellungen unter dem Titel "Auftritt der Frauen" sowie "What the fem?". Mehr Infos zum Jahresprogramm auch auf lentos. at sowie nordico.at

LINZ. "Die Künstlerinnen und Künstler des kommenden Ausstellungsjahres Friedl Dicker-Brandeis, Herbert BAyer und Karl Hauk haben ihr spannendes Werk unter widrigen zeitgeschichtlichen Umständen entwickelt. Dies ist uns Vorbild und Motivation, um 2022trotz Pandemie für unser interessiertes Publikum ein attraktives Programm zu bieten, so Lentos-Direktorin Hemma Schmutz bei der Präsentation des Jahresprogramms für die Linzer Museen.

Das Lentos startet mit einer Retrospektive zu Friedl-Dicker Brandeis ins Ausstellungsjahr (28. Jänner bis 29. Mai). Die Bauhaus-Schülerin ist vor allem für ihre aufopfernde Arbeit als Kunstpädagogin im KZ Theresienstadt bekannt. | Foto: Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst, Wien
  • Das Lentos startet mit einer Retrospektive zu Friedl-Dicker Brandeis ins Ausstellungsjahr (28. Jänner bis 29. Mai). Die Bauhaus-Schülerin ist vor allem für ihre aufopfernde Arbeit als Kunstpädagogin im KZ Theresienstadt bekannt.
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Künstlerinnen im Fokus

Das Lentos startet mit einer Retrospektive zu Friedl-Dicker Brandeis ins Ausstellungsjahr (28. Jänner bis 29. Mai). Die Bauhaus-Schülerin ist vor allem für ihre aufopfernde Arbeit als Kunstpädagogin im KZ Theresienstadt bekannt. Im Oktober 1944 wurden sie und viele der von ihr unterrichteten Kinder im KZ Auschwitz ermordet. Die Präsentation von Ida Maly im Untergeschoß wird im März von Inge Dick abgelöst (18. März bis 14. August). Das fotografische und filmische Sichtbarmachen von Licht und Lichtfarbe steht im Mittelpunkt des Werks der im Salzkammergut lebenden Künstlerin. 

Die im Salzkammergut lebende Künstlerin Inge Dick beschäftigt sich vor allem mit Licht und Lichtfarbe. Das Lentos widmet ihr ab 18. März eine Einzelausstellung. | Foto: Inge Dick
  • Die im Salzkammergut lebende Künstlerin Inge Dick beschäftigt sich vor allem mit Licht und Lichtfarbe. Das Lentos widmet ihr ab 18. März eine Einzelausstellung.
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Lentos-Highlights und Linz-Schwerpunkt

Ein Highlight ist die erste umfassende Werkschau der österreichischen Künstlerin Iris Andraschek (16. Juni bis 11. September). Ihre Arbeiten sind geprägt vom Interesse an alltagskulturellen und sozialpolitischen Motiven. Die Präsentation beinhaltet Zeichnungen, Fotografien und raumgreifende Installationen. Ab September widmet sich das Lentos Herbert und Joella Bayer (30. September bis 8. Jänner 2023). Der aus Oberösterreich stammende "Bauhaus-Meister" wurde zum Inbegriff des neuen, universellen Künstlertyps. Seine Frau Joella managte sein Künstlerdasein und war seine Muse. Parallels dazu dokumentiert eine Retrospektive das umfangreiche Schaffen des Linzer Künstlers Karl Hauk (14. Okober bis 8. Jänner 2023).

Die Linzer Künstlerin Agathe Schwabenau gründete die erste Malschule für Frauen und hatte maßgeblichen Einfluss auf die Linzer Künstlerinnenszene. Das Nordico widmet dieser ab 20. Mai eine Schau unter dem Titel "Auftritt der Frauen". | Foto: Nordico Stadtmuseum
  • Die Linzer Künstlerin Agathe Schwabenau gründete die erste Malschule für Frauen und hatte maßgeblichen Einfluss auf die Linzer Künstlerinnenszene. Das Nordico widmet dieser ab 20. Mai eine Schau unter dem Titel "Auftritt der Frauen".
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Linzer Künstlerinnenszene im Nordico

Nach der Architekturausstellung "Gebaut für alle", die bis 1. Mai verlängert wird, stellt "Auftritt der Frauen" ab 20. Mai die Linzer Künstlerinnen-Szene in den Mittelpunkt (20. Mai bis 9. Oktober). Die Gruppenausstellung wirft den Blick auf rund hundert Jahre Kunstschaffen mutiger und emanzipierter Frauen. Die Ausstellung hat zum Ziel, die lokale Kunstgeschichtsschreibung zu korrigieren. Maßgeblichen Anteil daran hatte die 1857 geborene Malerin Agathe Schwabenau, die eine Malschule für Frauen gründete.

Der zeitgenössischen feministischen Kunst widmet das Nordico unter dem Titel "What the fem?" die zweite Jahresausstellung. Sie startet am 28. Oktober. Hier im Bild eine Arbeit von Judith Kaltenböck, Goldhaube – Großmutters Erbe.  | Foto: Nordico Stadtmuseum
  • Der zeitgenössischen feministischen Kunst widmet das Nordico unter dem Titel "What the fem?" die zweite Jahresausstellung. Sie startet am 28. Oktober. Hier im Bild eine Arbeit von Judith Kaltenböck, Goldhaube – Großmutters Erbe.
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Feministische Positionen und Interventionen

"Das kommende Jahr steht für das Nordico im Zeichen einer hochaktuellen feministischen Auseinandersetzung. Dem Stadtmuseum ist es ein Anliegen, die wertvollen und teilweise immer noch unbekannten qualitative hochwertigen Beiträge von Künstlerinnen mit Linzbezug hervorzuheben", so Nordico-Leiterin Andrea Bina.Im Herbst findet die Ausstellung in "What the fem?" ihre logische Fortsetzung (28. Oktober bis 26. März 2023). Diese Gruppenschau setzt sich mit feministischen Interventionen und Positionen von 1950 bis heute auseinander. Begriffe wie Binnen-I, Quotenfrau und Mansplaining, aber auch Femizid und #metoo werden nach wie vor hitzig diskutiert. Feminismus – ein Begriff der polarisiert – bis heute. 

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