Wirtschaftsstadträtin Heidi Ebenberger
„Lokale Wirtschaft profitiert von den Leitbetrieben“
Welche Bedeutung haben Leitbetriebe für die Stadt Leonding (Steuereinnahmen, Sponsoring, Arbeitsplätze)?
Wir sind in der glücklichen Lage, dass viele große Unternehmen - teils seit Jahrzehnten - ihren Standort in Leonding haben. Die Kommunalsteuereinnahmen machen es möglich, dass sich Leonding zu den finanzstarken Gemeinden zählen darf. Es ist damit leichter, neben den vielen verpflichtenden und steigenden Ausgaben auch in Projekte zur Steigerung der Lebens- und Wohnqualität zu investieren. Wir sind aber auch für alle anderen Klein- und Mittelbetriebe hier in Leonding sehr dankbar. Der Mix an verschiedenen Branchen ist wichtig. Und besonders wichtig ist, dass die Unternehmen auch Arbeitsplätze bieten. Eine schöne Wohngegend und der Arbeitsplatz quasi vor der Haustür – das gibt es perfekt in Leonding.
Mit der HTL und mit der ab Herbst startenden Digital-AHS ist Leonding ein wichtiger Lieferant von bestens ausgebildeten Fachkräften. Damit helfen wir den Unternehmen, ihren Bedarf an Fachkräften aus der unmittelbaren Umgebung und daher langfristig abzudecken.
Was macht Leonding um Leitbetriebe anzusiedeln/am Standort zu halten?
Um die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt professionell zu begleiten, wurde 2020 eine eigene Organisationseinheit in Form der Agentur für Standort und Wirtschaft geschaffen. Geschäftsführerin Daniela Limberger und ihr Team unterstützen und begleiten ansässige und ansiedlungsinteressierte Betriebe bei der Suche nach geeigneten Betriebsstätten. Sie stellen die nötigen Verbindungen her, wissen wo was möglich ist und helfen rasch und unbürokratisch bei sämtlichen Anfragen. Wir sind hier ganz eng mit der Agentur im Austausch.
Gibt es in der Stadt Leonding noch Platz für neue Betriebsansiedelungen bzw. Ausbau bestehender Betriebe?
Grund und Boden ist heute überall, aber ganz besonders bei uns in Leonding eine wertvolle Ressource. Für uns steht daher eine nachhaltige Entwicklung im Vordergrund. Mit dem Technologiering im Westen des Stadtgebietes haben wir ein Betriebsbaugebiet mit perfekter Infrastruktur geschaffen. Hier haben sich schon einige große Unternehmen angesiedelt. In Kooperation mit der Nachbargemeinde Pasching ist es gelungen, dass die Firma KEBA hier ihre Expansionspläne realisiert. Und wir haben auch noch Potential für weitere Betriebe.
Wie profitiert die lokale Wirtschaft von den Leitbetrieben?
Große Betriebe haben auch großen Bedarf. Die lokale Wirtschaft und auch die kleinen Dienstleistungsbetriebe profitieren daher erheblich von unseren Leitbetrieben. Es braucht jemand für die Reinigung, die Pflege der Außenanlagen, die Wartung der Gebäude und Anlagen und vieles mehr. Es hilft der Gastronomie und dem Handel, da auch viele Einpendler ihren Bedarf gleich vor Ort abdecken.
Unsere Leitbetriebe, viele davon sind Familienbetriebe, identifizieren sich auch stark mit der Standortgemeinde und sind daher als Sponsoren verlässliche Partner für die Stadt, für Vereine und Kultureinrichtungen.
Gibt es in Leonding Pläne für weitere Investitionen von Leitbetrieben oder zusätzliche Betriebsansiedelungen?
Eine Weiterentwicklung ist für die Unternehmen notwendig, damit sie konkurrenzfähig bleiben. Wir unterstützen hier, wo es uns möglich ist. Aber wie gesagt, Grund und Boden ist sehr wertvoll. Bei jeder Erweiterung oder Neugründung steht daher die Nutzung von Leerstand im Vordergrund. Leonding hat gemeinsam mit den angrenzenden Gemeinden Pasching, Wilhering, Kirchberg-Thening und Oftering sowie der Stadt Linz das Projekt „Orts- und Stadtkerne beleben – Leerstände aktivieren“ gestartet. Bei einer Betriebsansiedlung und einem Betriebsbaugebiet macht es Sinn, wenn – im Sinne der Umwelt – das von der Infrastruktur her geeignetste Areal ausgewählt wird, auch wenn er nicht in der eigenen Gemeinde sein sollte.
Mit Leonding verbindet man in erster Linie die hohe Wohnqualität. Ich denke aber, dass der Leondinger Leitspruch „Schön hier zu leben“ aufgrund der vielen guten Unternehmen ergänzt werden sollte mit „… und ideal hier zu arbeiten!“
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