Radioaktives Gas in Böden des Bezirk

- <b>Die Radon-Risikokarte</b> gibt Auskunft darüber, welche Gemeinden besonders von Radon betroffen sind.
- Foto: Land OÖ
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Eine Radon-Risikokarte zeigt, dass die Konzentration in Ansfelden und St. Marien sehr hoch ist.
BEZIRK (nikl). „Das erhöhte Radon-Risiko in Ansfelden ist mir nicht bekannt“, zeigt sich Ansfeldens Bürgermeister Manfred Baumberger verwundert: „Wir werden uns hier gleich beim Land Oberösterreich informieren und die notwendigen Schritte setzen wenn Bedarf ist.“ Für den Ansfeldner Ortschef ist eines ganz klar: „Panikmache ist hier fehl am Platz. Wir werden uns dem Thema mit Bedacht widmen. Radon ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Etwa zehn Prozent aller Neuerkrankungen sind auf das natürliche, radioaktive Gas zurückzuführen. Das Land Oberösterreich hat 2012 in Zusammenarbeit mit der Universität Wien eine umfassende Radon-Risikokarte für das gesamte Bundesland erstellt.
St. Marien informiert in den Baubescheiden
St. Mariens Bürgermeister ist das Radon-Risiko seiner Gemeinde schon lange bekannt: „1993 ist es erstmals erwähnt worden und wir weisen die Baubewerber schon lange in den Baubescheiden darauf hin. Die entsprechenden Gegenmaßnahmen findet man auf der Homepage des Landes Oberösterreich.“ Heuer soll mit hoher Wahrscheinlichkeit eine aktualisierte Version kommen. Nach dem Stand 2012 liegen 162 Gemeinden in Oberösterreich im Risikogebiet, achtzehn davon auch im Bezirk Linz-Land. Neben Ansfelden und St. Marien sind noch weitere vier Gemeinden mit erhöhtem Risiko eingestuft. „Wobei natürlich das Radon nicht vor einer Gemeindegrenze haltmacht“, verweist Heribert Kaineder von der Umweltschutz-Abteilung des Landes auf mögliche Ausbreitungen in angrenzende Gebiete.
Keller eines Gebäudes ist am stärksten belastet
„Besonders betroffen sind Räume mit Erdverbindung, sprich mit keinen darunterliegenden Kellerräumen", erklärt Kaineder. Die Konzentration von Radon nimmt von unten nach oben ab. Das heißt, der Keller eines Gebäudes ist am stärksten belastet, der Dachboden am wenigsten. Andererseits kann auch in einem Nicht-Risikogebiet die Radonkonzentration innerhalb eines Hauses zu hoch sein – allerdings viel seltener als in den Hotspots.
Kostenlose Messungen
„In geschlossenen Räumen kann sich Radon sehr gut ansammeln und so zu einem ernst zu nehmenden Gesundheitsrisiko für die Bewohner werden." Der Experte rät dazu, von den kostenlosen Radonkontrollmessungen des Landes Gebrauch zu machen. Dafür müsse man lediglich an buergerservice@ooe.gv.at ein E-Mail schicken. Weitere Schritte werden dann eingeleitet.
Die Informationen des Landes Oberöserreich zu Vorsorge- und Sanierungsarbeiten gegen Radon findet man hier.
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