Linz-Land
Kostenexplosion sorgt für Umbruch am Immobilienmarkt

- In der Gemeinde Pucking wird ein Grundpreisdeckel diskutiert – ein Workshop im Frühjahr 2024 soll erste Lösungsansätze bringen.
- Foto: Gemeinde Pucking
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Der Traum vom Eigenheim löst sich für viele Menschen in Luft auf. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Christian Prantl von Re/Max Panorama in Ansfelden beobachtet stark sinkende Verkaufszahlen bei Immobilien. In Pucking will Bürgermeister Thomas Altof (FPÖ) einen Grundpreisdeckel einführen, um das Wohnen, speziell für junge Menschen, wieder leistbarer zu machen.
LINZ-LAND. Viele Menschen streben nach einem Haus im Grünen oder einer Eigentumswohnung. Doch Inflation, hohe Baukosten, Lieferprobleme und strenge Kreditvergaberichtlinien machen es für "Otto-Normalverdiener" schlichtweg unmöglich, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. "Die Nachfrage bei Immobilien ist seit dem Sommer wesentlich geringer – im Gegenzug steigt das Angebot", bestätigt Christian Pranzl, Geschäftsführer von Re/Max Panorama in Ansfelden, die schwierige Situation am Immobilienmarkt.
Gesucht wird bevorzugt nach Immobilien mit ausgebauter, sozialer Infrastruktur, guter Verkehrsanbindung und Grünfläche. Alles Eigenschaften, die Linz-Land zu einer beliebten, aber auch teuren Wohngegend machen.

- Christian Pranzl, Geschäftsführer von Re/Max Panorama in Ansfelden.
- Foto: Re/Max
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Angebot an Baugrundstücken wird knapper
Im OÖ-Ranking liegt der Bezirk mit einem durchschnittlichen Immobilienpreis von 2.850 Euro/m² hinter Linz-Stadt und Vöcklabruck auf Rang drei. Ältere Eigentumswohnungen erzielen einen Durchschnittspreis von rund 3.000 Euro/m², neue Eigentumswohnungen von Bauträgern rund 4.000 Euro/m². Bei den Grundstückspreisen liegt der Durchschnittspreis pro Quadratmeter Bauland bei rund 198 Euro – das Problem: Grundstücke sind in vielen Gemeinden rar.
Das liege laut Pranzl daran, dass Baugrundstücke ohne Bauzwang häufig als Kapitalanlage genutzt werden. „Damit wird auch das Angebot an Baugrundstücken für die Erbauer von Einfamilienhäusern deutlich knapper.“

- Puckings Bürgermeister Thomas Altof (FPÖ).
- Foto: Thomas Altof
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Wer etwa in Leonding wohnen möchte, muss besonders tief ins Geldbörsel greifen. Hier liegt der durchschnittliche Preis für Bauland bei rund 415 Euro pro Quadratmeter. Damit ist die 29.000-Einwohner-Gemeinde die teuerste im Bezirk. Die hohen Grundstückspreise werden auf Dauer ein Problem für die Kommunen, wie Puckings Bürgermeister Thomas Altof (FPÖ) erklärt: "Zu mir kommen immer wieder junge Puckinger, die hier wohnhaft bleiben möchten, sich aber die teuren Grundstückspreise nicht leisten können. Wir müssen dafür sorgen, dass das Wohnen wieder leistbar wird."
Grundpreisdeckel angedacht
Geht es nach Altof, soll es in Zukunft für eine Umwidmung von Grün- in Bauland strenge Kriterien geben – sowohl für den Gemeinderat, der eine Umwidmung beschließen muss, als auch für den Widmungswerber. Ein im Bauausschuss eingebrachtes Leitbild sieht vor, dass künftige Neuwidmungen von Grünland zu Bauland vorwiegend für Puckinger Grundstückssuchende und im Speziellen für jene mit vorhandenem Eigenheimbedarf durchgeführt werden.
"Mir geht es um moderate Grundstückspreise, aktuell liegen diese bei bis zu 400 Euro in Pucking", so Altof. Ein erster Vorstoß in Richtung Grundpreisdeckel erzielte im Gemeinderat noch keine Mehrheit. Immerhin einigten sich die Fraktionen auf einen gemeinsamen Workshop im Frühjahr 2024, in dem Lösungen für die hohen Grundstückspreise gefunden werden sollen.



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