US-Zölle
Lilienfelds Industrie im Spannungsfeld von Krise und Anpassung

- Unter den exportorientierten Unternehmen produziert voestalpine auch direkt vor Ort in den USA
- Foto: voeastalpine
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Die USA haben Exportzölle auf europäische Produkte erhoben, die auch Betriebe in Lilienfeld treffen könnten.
BEZIRK LILIENFELD. Obwohl die Zölle vorerst für 90 Tage ausgesetzt wurden, würde eine solche Maßnahme die ohnehin schwache Wirtschaftslage weiter verschlechtern.
Strategie "local for local"
"Die voestalpine ist mit 49 Standorten (davon 23 Produktionswerke), 3000 Mitarbeitern und einem Investitionsvolumen von 1,4 Milliarden Euro in den vergangenen zehn Jahren in den USA gut aufgestellt", erklärte Peter Felsbach, Konzernsprecher, gegenüber MeinBezirk. Die Strategie "local for local", also in den Abnehmerländern vor Ort zu produzieren, trägt in den USA bereits Früchte. Aktuell erzielt die voestalpine in den USA einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro.

- Die Industrie in Lilienfeld ist besonders stark: Mehrere internationale Produktionsunternehmen sind im Bezirk tätig.
- Foto: C.Stadler/Bwag
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"Wenn in den Vereinigten Staaten bestimmte Produkte nachgefragt werden, die es dort nicht gibt, dann werden die Kunden die Zölle zahlen müssen" so CEO der Voestalpine, Herbert Eibensteiner und weiter: „Deutlich mehr als die Hälfte der Produkte für den US-Markt produzieren wir lokal - das vermeidet das Risiko von Zöllen".
WKO Bezirksstellenleiter Georg Lintner betonte: "Die aktuelle wirtschaftliche Lage sowie steigende Insolvenzen führen in Niederösterreich zu spürbaren Herausforderungen für viele Unternehmen – besonders für exportorientierte Industriebetriebe. Regionen mit höherem Industrieanteil sind dabei stärker betroffen. Auch wenn es derzeit eine 90-tägige Aussetzung gibt, bleibt die Lage angespannt."
Individuelle Lösungen
Um auf die neuen US-Zölle zu reagieren, bietet die Wirtschaftskammer Niederösterreich über den „Infopoint US-Zölle“ aktuelle Informationen innerhalb von 24 Stunden. Betriebe erhalten individuelle Beratung – etwa bei Kündigungen, Insolvenzen oder der Suche nach Alternativen zu Exportmärkten wie den USA. Besonders wichtig ist dabei die Risikoabschätzung sowie eine Streuung des Exportrisikos. Unabhängig von der Größe einer Region sind die Auswirkungen der Zölle spürbar – vor allem dort, wo Arbeitsplätze ohnehin knapper sind. Die Wirtschaftskammer setzt auf individuelle Unterstützung statt allgemeiner Lösungen.
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