Kunstfigur brachte den Sieg

- <b>Oft in Frauenkleidern unterwegs:</b> Travestiekünstler Sascha Rier mit "Conchita Wurst-Bart".
- Foto: Gold
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Musikexperten des Bezirks sind sich einig: Als Tom Neuwirth hätte "Conchita" nicht gewonnen.
BEZIRK (mg). War es das Lied oder der "Damenbart"? Ganz Österreich diskutiert über den Sensationserfolg von Conchita Wurst beim Song Contest. Hätte sich "Phönix" auch erhoben und gewonnen, wenn ein junger Mann in Jeans gesungen hätte, oder war es das extravagante Auftreten? Die Bezirksblätter haben sich bei Musikprofis der Region umgehört.
"Bei Conchita passte einfach das Gesamtpaket - gute Stimme, eine ins Ohr gehende Melodie, gute Performance, tolle Show und die Kunstfigur Conchita. Ich habe mich gefreut, dass es uns als Musikland nach sehr langer Zeit wieder gelang, den Songcontestsieg nach Österreich zu holen, wobei ich aber auch glaube, dass Thomas Neuwirth als Mann zwar vorne dabei gewesen wäre, aber nicht als Sieger", meint Musiklehrer Armin Schaffhauser.
Es gibt wohl kaum einen größeren Musikkenner als Rohrbachs Friseur Daniel Fischer. 2005 schloss Fischer seine Ausbildung am Konservatorium für Kirchenmusik an der Diözese St. Pölten erfolgreich ab. Seither gibt er Konzerte und hat auch bereits Fernsehauftritte hiner sich. "Der Song Contest wird oft belächelt, doch er bietet jungen Musikern eine große Bühne. Die Veranstaltung polarisiert, genauso wie unsere diesjährige Teilnehmerin. Ich finde den Song toll, das markante und ausgefallene Auftreten spielte am Ende sicher eine ebenso große Rolle", glaubt der erfahrene Organist.
Der einzige Nationalratsabgeordnete unseres Bezirks, FP-Bezirkschef Christian Hafenecker, sieht den Song Contest kritisch: "Der ehemals künstlerische Wettbewerb ist zu einer Sendung mit politischen Statements verkommen." Der Song Contest sollte laut Hafenecker nur dann in Niederösterreich ausgetragen werden, wenn dafür kein Steuergeld verschwendet wird.
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