Landtagswahl Leoben
ÖVP will S-Bahn ausbauen und Leerstand bekämpfen

- Bauernbundobmann Andreas Steinegger (v.l.), Bezirksspitzenkandidatin Carolin Kogler, Eisenerzer Bürgermeister Thomas Rauninger und Bezirksparteiobmann Andreas Kühberger luden zum Gespräch.
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Landtagswahl ist nicht gleich Nationalratswahl, und doch spornt es sie an, mit noch mehr Leidenschaft in den Wahlkampf zu gehen. Am Dienstag präsentierten die Vertreter der steirischen Volkspartei ihre Themenschwerpunkte für die steirische Landtagswahl am 24. November: Andreas Kühberger, Carolin Kogler, Thomas Rauninger und Andreas Steinegger haben sich für die Zukunft viel vorgenommen.
LEOBEN. Im Angesicht der jüngsten Unwetter-Katastrophen in Mautern ist Bürgermeister und ÖVP-Nationalratsabgeordneter Andreas Kühberger froh, "einen kurzen Weg zum Landeshauptmann Christopher Drexler zu haben, der weiß, wen er dir schickt und dass er sich einschaltet und hilft", sagt der Bezirksparteiobmann in der Pressekonferenz im ,Peter Tunner’ in Leoben. "Wenn wir von 286 steirischen Gemeinden 200 ÖVP-Bürgermeister haben, dann merkt man schon, wo die Kompetenz in den Kommunen ist", bemerkt der Mauterner in Richtung Mitbewerber. Drexler stehe für Innovation und Infrastruktur und habe gezeigt, dass er "Landeshauptmann kann", so Kühberger.

- Unter dem Motto „Auf gut steirisch.“ präsentierte Landesparteiobmann Christopher Drexler kürzlich die Plakatkampagne der Steirischen Volkspartei für die Landtagswahl im November.
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S-Bahn für Liesing-Paltental
Ein Problem, das der Nationalratsabgeordnete selbst hat, wenn er von Wien einpendelt und nach Mautern fahren will: die S-Bahn-Anbindung von Bruck bis ins Liesing-Paltental, insbesondere nach 20.15 Uhr. "Du kommst abends von Bruck nicht mehr weg. Die S-Bahn ist daher ein ganz dringendes Thema im Bezirk, da müssen wir die Verbindungen erweitern."
Stolz ist Kühberger auf sein bunt gemischtes Team, das tief im Bezirk verwurzelt sei und viel Expertise biete. Mit Bezirksspitzenkandidatin Carolin Kogler (23 Jahre) aus Trofaiach ist auch die Jugend vertreten. Die Studentin der Umweltsystemwissenschaften mit Schwerpunkt Betriebswirtschaft (Universität Graz) setzt sich bereits seit vier Jahren im Gemeinderat Trofaiach, vorher als Landesschülervertreterin, dann auf Universitätsebene und nun auch im Bezirk Leoben für die politische Teilhabe junger Menschen ein.

- Die S-Bahn-Anbindung ins Palten- und Liesingtal soll ausgebaut werden.
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Bildungsstandort Leoben fördern
"Ein respektvoller Umgang in der Politik ist mir sehr wichtig, das ist momentan leider nicht immer so, vor allem wenn man auf Bundesebene schaut. Meine Mutter hat ein Gasthaus in Trofaiach und ich war immer mit verschiedensten Menschen unterschiedlichster Altersgruppen konfrontiert, die natürlich auch viele Meinungen mitbringen. Das Wichtigste ist, dass man miteinander diskutiert und am Ende des Tages - auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist - sich versteht, den anderen schätzt und Respekt vor dem Gegenüber hat."
Carolin Kogler, Bezirksspitzenkandidatin der Steirischen Volkspartei
Fördern möchte die steirische Volkspartei die Matura mit Lehre am Bildungsstandort Leoben. "Leoben bietet ein sehr, sehr breites Spektrum, da können wir ruhig stolz sein, wir haben die Montanuniversität, wir haben Gymnasien, mehrere berufsbildende höhere Schulen und dieses Bildungsangebot möchten wir definitiv halten und besonders die Kombination Matura mit Lehre (HLW und HTL) weiter ausbauen", so Kogler.

- Die 1840 gegründete Montanuniversität Leoben ist weit über die Landesgrenzen hinaus als Bildungseinrichtung bekannt.
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Kreativräume statt Leerstand
Ihr persönliches Herzensprojekt sei das Leerstands- und Ortskernmanagement, um einen neuen Hauch in alte Gebäude zu bringen. "Unsere Idee ist, dass in Zukunft besonders Jugendliche von diesen Räumen profitieren sollen. Die Leerstände sollen als Proberäume für Nachwuchsmusikerinnen und- musiker dienen oder ganz grundsätzlich als konsumfreie Treffpunkte für die Jugend." Da müsse unbürokratische Unterstützung geboten werden, damit Kommunen das umsetzen und gleichzeitig Leerstand abbauen könnten. "Unser Vorschlag ergänzt die bisherigen Bemühungen der Landesregierung, die Attraktivität der Ortskerne zu steigern."

- Eisenerz verbucht nicht nur die größte Abwanderung, sondern auch die älteste Bevölkerung in Österreich.
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Fernab von Populismus
Wichtig war es Kogler, auf das hinzuweisen, was bereits erfolgreich vom Team der Landesregierung um Christopher Drexler umgesetzt wurde. Die Wohnbau-Offensive mit dem Jungfamilienbonus sei ihr persönlicher Favorit, aber auch umgesetzte Maßnahmen in der Elementarpädagogik oder in der Gesundheitsversorgung. "Wir stehen für ein Miteinander in der Steiermark fernab von Populismus und laut schreienden Forderungen."
In dieses Horn stieß auch der Eisenerzer Bürgermeister Thomas Rauninger: Die Stadtgemeinde Eisenerz sei von 10.000 Einwohnern auf 3.500 innerhalb von 30 Jahren heruntergerasselt, was brachiale Leerstände nach sich gezogen habe. "Da kann es keine schnellen Rezepte geben, es braucht Fachexpertise und Beständigkeit über Generationen hinweg. Wir müssen langfristig und vertrauensbildend arbeiten, das ist für unsere Kommunen ganz wichtig."

- Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum beschäftigt die Steirische Volkspartei. Das Gesundheitszentrum in Eisenerz soll erweitert werden.
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Medizinische Versorgung
Rauninger setzt sich besonders für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum ein. Der Facharztbereich soll gestärkt und mehr Gynäkologinnen und Gynäkologen sollen im ländlichen Raum angesiedelt werden. Das Gesundheitszentrum in Eisenerz soll erweitert und nachgeschärft werden. Ein Notarztstützpunkt sei allerdings absolute Utopie. "Das hat es vorher nicht gegeben und da müssen wir einfach realistisch bleiben."
Kammerobmann des Steirischen Bauernbundes Andreas Steinegger zählte zum einen die Errungenschaften der bisherigen Landesregierung (dynamische Waldtypisierung, Aktionsplan für sichere Almen, Holzbauoffensive etc.) auf und machte zum anderen auf die geplanten vernetzten Energiekonzepte aufmerksam: Mehr Nahwärme aus Biomasse soll im Bezirk genutzt werden, um etwa das LKH Leoben, große Industrieanlagen und Gemeinden besser und kostengünstiger zu versorgen. Weiters forderte er flächendeckende Energiegenossenschaften für den Bezirk Leoben.
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