Rot-Kreuz-Bezirksstelle Leoben
"Für jeden einzelnen Rettungssanitäter dankbar"
Die Bezirksstelle Leoben bildet ab 14. März wieder neue Rettungssanitäter aus. Interessierte werden dringend gebraucht.
LEOBEN. Benötigt man im Krankheitsfall die Rettung, ist es beinahe selbstverständlich, dass man auf Rettungssanitäter des Roten Kreuzes zählt, die einen erstversorgen und transportieren. Ganz so selbstverständlich ist die Sache dann aber doch nicht, denn immerhin müssen sich Menschen dazu entscheiden, sich als Rettungssanitäter ausbilden zu lassen, um diese Arbeit dann zu jeder Tages- und Nachtzeit mit viel Herzblut auszuüben. Für das Wohl ihrer Mitmenschen und großteils ehrenamtlich.
Nachwuchssorgen
„Wir jammern zwar auf hohem Niveau, aber wir haben doch ständig Nachwuchssorgen, deshalb freuen wir uns über jeden, der die Ausbildung zum Rettungssanitäter machen möchte. Je mehr Leute es gibt, desto besser, denn auf diese Weise sinkt auch die Belastung für den Einzelnen, weil die Dienste auf viele Personen aufgeteilt werden können. Wir sind für jeden dankbar“, betont Josef Himsl, Bezirksgeschäftsführer der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Leoben.
Start am 14. März
Hier startet der neue, viermonatige Rettungssanitäterkurs am Montag, dem 14. März, um 17 Uhr. Bislang gibt es zehn Anmeldungen dafür. „Optimal wären 14 bis 20, aber noch ist ja Zeit“, hofft Himsl. Für die herausfordernde Arbeit eines Rettungssanitäters seien Menschen mit Empathie richtig. „Jene, die Interesse haben, sich um ihre Mitmenschen zu kümmern und zu helfen, denen Gesundheit wichtig ist und die gerne im Team arbeiten“, erklärt der Bezirksgeschäftsführer. Ganz nach den Leitsprüchen des Roten Kreuzes „Aus Liebe zum Menschen“ und „Wir sind da, um zu helfen“.
Frauen im Aufwind
Auffallend sei, dass sich aktuell verstärkt Frauen mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren für den Rettungsdienst interessieren. Grundsätzlich seien aber die Männer in der Überzahl. „Es gibt im Bezirk insgesamt 220 ausgebildete Rettungssanitäter, davon sind 130 Männer.“ Nicht alle würden ihr Amt aber auch aktiv ausüben. „Wir haben in Leoben 16 Hauptberufliche im Rettungsdienst, in Eisenerz acht und in Trofaiach einen. Dazu 24 Zivildiener und zwei Personen, die bei uns ihr freiwilliges soziales Jahr absolvieren. In der Bezirksstelle Leoben gibt es rund 65 freiwillige Leute im Rettungsdienst“, erklärt Himsl. Unterwegs seien die Rettungssanitäter in insgesamt 18 Rettungsfahrzeugen im Bezirk.
Ein G'riss ums Amt in den 1950ern
Die Verweildauer der freiwilligen Rettungssanitäter in der Organisation betrage rund fünf bis acht Jahre. „Meist sind es dann private Veränderungen wie ein Ortswechsel, ein anderer Beruf oder Familiengründung, die zum Aufhören veranlassen“, so Himsl, der auch weiß, dass man sich in den 1950er-Jahren quasi darum geprügelt hatte, Rettungssanitäter sein zu dürfen. „Neben dem Wunsch zu helfen, zog hier vor allem, dass man die Freizeit mit guten Teamkollegen verbrachte und auf diese Weise Autofahren konnte.“
Bis in die 1990er-Jahre gab es grundsätzlich keine großen Nachwuchssorgen beim Roten Kreuz. Bis sich schließlich so viele andere neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung auftaten. Mittlerweile ist man tatsächlich dankbar für jeden Einzelnen, der sich dazu entschließt, als Rettungssanitäter mitzuarbeiten. „Neben dem aktuellen Kurs versuchen wir deshalb heuer noch einen zweiten abzuhalten“, sagt Josef Himsl.
Info und Anmeldung
- Die nächste Ausbildung zur Rettungssanitäterin bzw. -sanitäter des Roten Kreuzes beginnt in der Bezirksstelle Leoben, Rot Kreuz-Platz 1, 8700 Leoben, am Montag, 14. März, um 17 Uhr.
- Der Kurs besteht aus 100 Theorieeinheiten sowie einem Praxisblock im Rettungswagen von 160 Stunden.
- Grundvoraussetzung für die Ausbildung ist ein Alter von 17 Jahren, Unbescholtenheit sowie gesundheitliche und sprachliche Eignung.
- Das Aufgabengebiet eines Rettungssanitäters ist abwechslungsreich: Vom Krankentransport bis zu Notfalleinsätzen bei Unfällen. Jeder Dienst ist anders, was aber immer gleich bleibt: der Kontakt zum Menschen.
- Die Ausbildung endet im Juli mit der Abschlussprüfung.
- Interessierte können sich mittels E-Mail an josef.himsl@st.roteskreuz.at oder unter den Telefonnummern 050/144 5-23110 beziehungsweise 0664/82 181 20 anmelden. Für Teilnehmer entstehen keine Kosten.
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