Was wurde aus?
Altlandeshauptmann Günther Platter im Gespräch

- Der 70er ist ihm wirklich nicht anzusehen: Günther Platter, Landeshauptmann a.D.
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Er ist wohl eine der beeindruckendsten Persönlichkeiten in der Tiroler Politik der vergangenen Jahre. Kürzlich feierte Günther Platter seinen 70er. Wir sprachen mit ihm über das Leben vor und nach der Politik.
ZAMS/LANDECK (tos). Es ist ihm nach wie vor nicht langweilig. Er ist immer noch sehr umtriebig, freut sich nun endlich mehr Zeit für den Sport zu haben und bemüht sich nach wie vor um jene, die nicht immer auf die Sonnenseiten des Lebens fallen. Günther Platter genießt das Leben nach den Jahren als Landeshautpmann von Tirol offensichtlich sehr.

- "Ich würde es jederzeit wieder machen", Günther Platter appelliert an die Jugend in der Politik tätig zu werden.
- Foto: Leitner
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In die Politik kam der Zammer "zufällig". Ohne dass er es wusste, wurde er vom damaligen Bürgermeister von Zams, Walter Fraidl, auf die Vorwahlliste der Gemeinderatswahl gesetzt und kam als Dritter in den Gemeinderat. Damals schrieb man das Jahr 1986.
"Ich wurde bereis damals gebeten das Amt des Vizebürgermeisters zu übernehmen, hab damals jedoch abgelehnt. Drei Jahre später aber wurde ich dann Bürgermeister",
berichtet der heutige Ehrenbürger der Gemeinde Zams.
Beruflich sah der gelernte Drucker seine Zukunft bei der Gendarmerie, absolvierte die Ausbildung zum Motorradpolizisten, zum Alpinpolizisten und war auch in der Kriminalabteilung tätig. Mit seiner Frau hat Platter zwei Söhne, er selbst wuchst mit zwei Geschwistern in Zams auf, sein Vater stammt aus dem Südtiroler Laas.
Die politische Karriere war keinesfalls in Stein gemeißelt. Auch musikalisch war Günther Platter sehr aktiv. "Satisfaction of the Night" nannte sich die Band, die er gemeinsam mit Musik-Zampano Hermann Delago als 12-Jähriger gründete. Erst kürzlich war er beim 50-Jahr-Jubiläum von Delago in Imst dabei. Außerdem war und ist er Mitglied der Musikkapelle Zams und bis heute Präsident des Blasmusikverbandes.
Politisch ereilte ihm im Jahr 2000 der Ruf nach Innsbruck, wo er Landesrat für Kultur, Sport und Bildung wurde. Bereits drei Jahre später folgte der nächste Karrieresprung - Platter wurde Verteidigungs- und später Innenminister.
"Ich habe mich eigentlich nie um die Funktionen beworben. Wurde vielmehr gefragt. Aber wenn ich entschieden habe, es zu machen, habe ich mich voll und ganz dafür eingesetzt",
berichtet Platter.
Für die Entscheidung, den Verteidigungsminister zu übernehmen, gab ihn der damalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel gerade mal 20 Minuten Bedenkzeit - er sagte zu. In seine Amtszeit als Minister fallen unter anderem die aufsehenerregenden Fälle von Josef Fritzl und Ariona.
Rückkehr
2008 kam es zu seiner Rückkehr nach Tirol, wo er die Nachfolge von Herwig van Staa als Landeshauptmann von Tirol antrat. Van Staa wurde damals Landtagspräsident.
"Dieses Amt wollte ich von ganzem Herzen. Ich spüre bis heute einen großen Rückhalt und fühle mich in allen Gesellschaftsschichten sehr wohl. Und auch wenn es nicht immer einfach Entscheidungen waren, bin ich bis heute glücklich für mein Land an dieser Stelle tätig gewesen zu sein",
so der Landeshauptmann außer Dienst.
2022 entschied sich Platter zum Rückzug aus der Politik. Anton Mattle wurde sein Nachfolger. Wirklich zur Ruhe gesetzt hat er sich freilich nicht. Er ist Präsident des Alpenzoos, steht dem Verein "Netzwerk Tirol hilft" vor, welchen er selbst gegründet hat, koordiniert die Taskforce Ukraine Hilfe des Landes Tirol und vieles mehr. Seid kurzen ist der außerdem Aufsichtsratsvorsitzender der Venet Bergbahnen AG, an deren Rettung er selbst maßgeblich beteiligt war:
"Der Venet ist mir ein wirkliches Herezensanliegen. Ich bin überzeugt, dass wir mit Anton Pletzer den richtigen Partner gefunden haben. Es war für mich selbstverständlich dass ich die Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzenden übernehme, als ich gefragt wurde."
Gratulation zum Jubiläum
Aktiv miterlebt hat Platter auch die Entwicklung der Regionalmedien Austria, welche bekanntlich heuer das 15-jährige Bestehen feiern:
Eine regionale Berichterstattung ist für die Menschen essentiell. Die Ergeignisse in der engeren Heimat interessieren besonders. Ich kann den Regionalmedien Austria zum 15-Jahr-Jubiläum nur gratulieren und bedanke mich für die ausgezeichnet Arbeit sowohl im klassischen Print- als auch im digitalen Bereich."
Für die Zukunft wünscht er sich Gesundheit, um weiterhin seinen Hobbys nachgehen zu können und in der Politik wieder einen respektvolleren Umgang. Dies sei leider verloren gegangen und man sei mehr an guten Schlagzeilen als an guter politischer Arbeit interessiert. Wir wünschen unseren Landeshauptmann a.D. weiterhin alles Gute!




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