Bayern & Tirol
Experten aus Kultur und Tourismus vernetzen sich in Erl

Expertinnen und Experten sprachen im Festspielhaus Erl im Rahmen einer Podiumsdiskussion über Potenziale des Kulturtourismus in Bayern und Tirol.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Bayern und Tirol möchten sich für einen besseren Kulturtourismus vernetzen und kündigen dazu ein mögliches Großprojekt an. Im Festspielhaus Erl fand zum Thema auch eine Podiumsdiskussion statt.

ERL, BEZIRKE KUFSTEIN/KITZBÜHEL, BAYERN (D). In welche Richtung kann und soll sich die Region hinsichtlich Kultur und Tourismus entwickeln? Antworten auf diese und weitere Fragen suchten Experten aus den Bereichen Kultur und Tourismus beim Symposium „Kulturtourismus“ am Dienstag, den 12. November.

Kultur und Tourismus vereint

Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter beider Bereiche aus Tirol und Bayern folgten dafür der Einladung der Tiroler Festspiele Erl und "festivo" und kamen ins Festspielhaus in Erl. Im Fokus stand ein grenzübergreifender Blick auf das Thema Kulturtourismus im Gebiet der Euregio Inntal und der Versuch, Potenziale des Kulturtourismus genau unter die Lupe zu nehmen und zu definieren. 
Verena Teissl, Professorin an der Fachhochschule Kufstein, betonte in ihrem Impulsvortrag, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Kultur und Tourismus ist, da beide Bereiche unterschiedliche Einrichtungen sind und verschiedene Ziele verfolgen. 

Verena Teissl, Professorin an der Fachhochschule Kufstein, gab zu Beginn einen Impulsvortrag zum Thema.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Hochkultur und mehr

Die Podiumsdiskussion im Anschluss brachte einige aufschlussreiche Erkenntnisse. So zeigt das Beispiel des Tourismusverbandes (TVB) Kufsteinerland, der Kultur fest in seiner Strategie verankert hat, dass es strategische und strukturelle Aufbauarbeit braucht, um Kulturtourismus zu etablieren.
Ein Fokus auf Hochkultur wird grundsätzlich positiv gesehen, aber auch hinterfragt, wenn es beispielsweise darum geht, junge Menschen zum Besuch von Kulturveranstaltungen zu bewegen. "Ich empfinde das Wort 'Hochkultur' eher als abschreckend, weil es eine Schwelle aufbaut, über die vielleicht nicht jeder einfach so darüber kommt", betonte Johannes Erkes, Geschäftsführer des Chiemgauer Kammermusik-Festivals "festivo". Anwesende Vertreter beider Bereiche sprachen sich dafür aus, dass auch – abseits der Hochkultur – andere kulturelle Angebote vorhanden sein müssen. 

"Ich empfinde das Wort Hochkultur eher als abschreckend, weil es eine Schwelle aufbaut, über die vielleicht nicht jeder einfach so darüber kommt", betonte Johannes Erkes, Geschäftsführer des Chiemgauer Kammermusik-Festivals "festivo". | Foto: Barbara Fluckinger
  • "Ich empfinde das Wort Hochkultur eher als abschreckend, weil es eine Schwelle aufbaut, über die vielleicht nicht jeder einfach so darüber kommt", betonte Johannes Erkes, Geschäftsführer des Chiemgauer Kammermusik-Festivals "festivo".
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Natur und Lifestyle als Faktoren

Großes Potenzial wird in der Verbindung von kulturellen Angeboten mit den Naturerlebnissen in der Region gesehen. Genutzt werden kann dieses freilich nur, wenn ein ausreichendes Angebot an Beherbergungsbetrieben vorhanden ist, was auf bayerischer Seite bislang nicht überall zutraf, sich nun aber ändern soll. Dass Gastronomie und Hotellerie weitere wichtige Bausteine für ein ansprechendes Angebot sind, bestätigt Andreas Leisner: "Ich denke schon, dass Natur, Kultur und Kulinarik sowie Lifestyle sehr eng verwandt sind." 
Sabine Mair (GF, TVB Kufsteinerland) betonte, dass für die (internationale) Sichtbarkeit einer Region eine gute Hochkultur unabdingbar sei. Ferner sprach sich Anke Hellmann, Kulturreferentin im Landkreis Rosenheim, für eine internationale Ausrichtung aus, regte aber auch an, andere Uhrzeiten bei Kulturveranstaltungen (wie etwa tagsüber) anzubieten.

Andreas Leisner, Geschäftsführer (GF) der Tiroler Festspiele Erl begrüßte die Anwesenden zum Symposium.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Interreg-Projekt ist in Arbeit

Die Veranstaltung ist dabei ein Teil von etwas Größerem, denn die Euregio Inntal arbeitet gerade an einem umfangreichen Projekt, das bereits beim Interreg Bayern-Österreich Programm eingereicht wurde. "Dieses soll unsere Zusammenarbeit konkret fördern", erklärt Andreas Leisner, Geschäftsführer (GF) der Tiroler Festspiele Erl. Ziel des Projekts sei es aber auch, praktische Zusammenhänge sichtbar und bespielbar zu machen. Die Partner hoffen auf eine Genehmigung des Projekts.

"Es ist eine hohe Kultur, die wir hier genießen dürfen. Wenn es uns gelingt, diese Kooperationen zwischen Tirol und Bayern noch zu verstärken, unsere Kräfte zu bündeln und diese noch mehr nach Außen zu tragen, dass noch mehr Menschen zu uns kommen (...), dann sind wir auf dem richtigen Weg",

so Euregio-Innal-Vize-Präsidentin Barbara Schwaighofer.
"Wenn wir es schaffen würden, über die Euregio ein großes Budget zu generieren und uns gemeinsam entschließen, dann haben wir eine Chance, dass wir noch besser und attraktiver werden, gebündelt auftreten und noch erfolgreicher werden, ohne unsere Einzigartigkeiten im Einzelnen zu verlieren", betonte Johannes Erkes ("festivo") abschließend. 

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