Das Schloss Matzen wird jetzt zum edlen Luxushotel

12 Suiten, LED-Fernseher, Luxus-Eckbadewannen und WLAN Internet: Das Schloss Matzen bei Brixlegg ist jetzt ein Luxus-Hotel. Weihnachten 2010 wird das 10 Millionen-Euro-Projekt eröffnet. Die Wehranlage Matzen wurde im 16.Jahrhundert zu einem Wohnschloss umgebaut. Es folgten viele Besitzer. Das Problem etlicher Schlossherren war es, die hohen Erhaltungskosten aufzubringen. Dieses Schicksal teilte auch der letzte Besitzer, ein amerikanischer Architekt, der das 1.000 Jahre alte Anwesen aufgrund zu hoher Betriebskosten verkaufen musste. Bund und Land hatten kein Interesse an den sanierungsbedürftigen Gemäuern und es sah lange Zeit so aus, als würde der Schlossherr auf seinem Eigentum sitzen bleiben. Doch 2007 fand sich ein privater Investor aus Deutschland, der die 5000qm Wohnfläche und 20.000qm Parkanlage des Schlosses zu einem Luxus-Hotel umfunktionierte. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit und 10 Millionen Euro Investitionsvolumen öffnet das neue Hotel Schloss Matzen ab Weihnachten.

Statt wertvollem Inventar fand der neue Besitzer aber nur verwahrloste Räume und sanierungsbedürftige Mauern vor. Das gesamte Mobiliar war bereits Jahrzehnte zuvor versteigert worden. „In manche Räume kam man nur mit einer Hühnerleiter rein“, schildert der neue Burgherr den damaligen Zustand des Anwesens.

„Fable für alte Gemäuer“ als Geschenk an das Land Tirol
„Die eigentliche Arbeit ist mit dem freien Auge nicht erkennbar, sondern steckt im Detail“, so der Eigentümer, der das gesamte Treppenhaus, die Elektrik erneuerte und Brandschutzmaßnahmen anbringen lassen musste. Architekt gab es keinen, denn der Privatmann ist Bauherr und Planer zugleich, der mit seiner Crew seit 15 Jahren an derartigen Projekten arbeitet. Matzen ist sein fünftes Objekt, das durch Sanierungsmaßnahmen vor dem Verfall bewahrt wird. Renovierungsprofis sind hier am Werk, die hochwertige Tischlerarbeiten und Maßanfertigungen lieferten.

Exklusive Zimmer, Suiten und Ferienwohnungen
So entstand in zweieinhalb Jahren Bauzeit das neue Luxushotel mit 24 Betten, vier Doppelzimmern, fünf Suiten und drei Ferienwohnungen. Das Mobiliar wurde auf Auktionen ersteigert. Die Bäder sind allesamt mit Fußbodenheizung ausgestattet. Dazu gibt es Satelliten-TV mit 150 Fernsehprogrammen, WLAN Internet im gesam-ten Schloss, einen Fitnessraum und einen Weinkeller mit den edelsten Tropfen. Das ehemalige Gefängnis wurde zum Lesezimmer umfunktioniert. In den Arkadengängen, dem Rittersaal und in einem der drei Innenhöfe wird das Frühstück serviert. Im Schloss findet sich auch eine Kirche, die für Hochzeitsgäste bereit steht.

Teures Hobby rettet Schloss vor Verfall
Ein Zimmer kosten ab 190,- Euro pro Nacht mit Frühstück. Die Frage, ob sich das Schloss irgendwann rechnen wird, belächelt der Besitzer, denn es sei sein Hobby und ein solches muss sich nicht rechnen. Er sieht seinen „Fable für alte Gemäuer“ als Geschenk an das Land Tirol, da das Schloss dadurch vor dem Verfall gerettet wurde.