HPC mobil
SGS Untere Schranne startet mit Projekt zum Thema Sterben

- Der SGS Untere Schranne startet mit dem Projekt HPC mobil, wodurch 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bezug auf schwer kranke und sterbende Menschen intensiv geschult werden.
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Der Sozial- und Gesundsheitssprengel Untere Schranne startet mit dem Projekt HPC mobil. Dabei werden 80 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgebildet mit dem Ziel, sie beim Umgang mit schwer kranken und sterben Menschen zu unterstützen.
BEZIRK KUFSTEIN. Fragt man ältere Menschen danach wie sie sterben wollen, antworten die meisten mit "daheim". Diesem verständlichen Wunsch kann aber nicht immer nachgekommen werden. Denn in der Realität sterben in Tirol lediglich rund 25 Prozent der Menschen in den eigenen vier Wänden. Weitere rund 25 Prozent verbringen ihre letzten Tage in Betreuungseinrichtungen wie ein Seniorenheim, aber fast 50 Prozent schließen in einem Krankenhaus zum letzten Mal ihre Augen. Und genau an diesem Wunsch, so lange wie nur möglich bei der Familie zu Hause bleiben zu können, setzt die Hospizgemeinschaft Tirol an, mit dem Projekt HPC mobil.
Was ist HPC mobil?
Was wie eine Krankheit klingt, bedeutet "Hospizkultur und Palliativcare". Mit dem Projekt HPC mobil werden Organisationen, die in der mobilen Pflege tätig sind, wie etwa der Sozialsprengel, dabei unterstützt eine Organisationskultur zu entwickeln, was wiederum für die Begleitung, Pflege und Betreuung von Menschen in der letzten Lebensphase förderlich ist. Schon im Jahr 2015 wurde HPC mobil erstmals in Wien umgesetzt. In den Jahren 2019 bis 2022 wurde das Projekt auf vier weitere Bundesländer (Steiermark, Kärnten, Oberösterreich und Vorarlberg) ausgeweitet. Und jetzt startet HPC auch in Tirol durch. Das ganze passiert innerhalb einer Projektlaufzeit von 2,5 Jahren, begleitet durch die Tiroler Hospizgemeinschaft. In den 2,5 Jahren werden 80 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgebildet. Außerdem werden die Themen Tod und Sterben in Teambesprechungen verstärkt thematisiert. In der Folge wissen dann alle Berufsgruppen besser, was in Krisensituationen zu tun ist und können sich im Bedarfsfall auch Unterstützung durch die Palliativbeauftragten einholen.

- Das ist das Team, das beim SGS Untere Schranne mit dem Projekt HPC mobil durchstarten wird.
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Das Ziel von HPC mobil
Das Ziel von HPC mobil lässt sich auf ein einziges Wort herunter brechen – Lebensqualität. Mit dem Projekt soll die Möglichkeit erleichtert werden, zu Hause sterben zu können. Aber auch das Verständnis in der Gesellschaft soll so gestärkt werden. Das Verhältnis zwischen Grundversorgung und spezialisierter Versorgung zeigt auch, dass rund 80 bis 90 Prozent der sterbenden Menschen in der Grundversorgung betreut werden, also in einem Pflegeheim, vom Sprengel oder auch im Krankenhaus. Nur rund 10 bis 20 Prozent werden von spezialisierten Palliativ-Teams in der letzten Lebensphase begleitet. Und auch deshalb wird dieses Projekt jetzt in der Region Unteren Schranne Fuß fassen, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dahingehend zu stärken.
"Dieses Projekt kann und wird auch für unsere Region ein Segen sein. Sowohl für die, die diese Pflege leisten, als auch für die, die diese Pflege dann in Empfang nehmen dürfen",
freut sich auch Bürgermeister von Ebbs, Josef Ritzer über den Start des Projektes.

- Bürgermeister von Ebbs, Josef Ritzer, freut sich über den "Segen", den seine Region mit dem Projekt erfahren darf.
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Es geht nicht nur um den Sterbeprozess
Durch das angeeignete Fachwissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialsprengels Untere Schranne, welches in den Workshops erarbeitet wird, und durch die Erschaffung von neuen Strukturen, können in der Region Untere Schranne mehr Menschen auf Wunsch im Beisein ihrer Lieben daheim ihre Ruhe finden. Dabei geht es außerdem nicht nur um den Sterbeprozess selbst. Angesetzt wird schon viel früher, bei chronisch kranken Menschen, wo eine Heilung nicht mehr möglich ist. Ziel ist es ihnen noch viele Lebensmonate, bestenfalls weitere Lebensjahre zu schenken. Der Fokus liegt dabei nicht ausschließlich auf den Klientinnen und Klienten, vor allem auch bei den Angehörigen, die es in dieser schweren Zeit zu unterstützen gilt. Denn auch das ist ein wesentlicher Teil der Hospizkultur.
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