15 Jahre RMA
Eine kleine Zeitreise durch die Wörgler Bahnhofstraße

Wörgl hat sich baulich gesehen in den letzten Jahren sehr verändert. Besonders in der Bahnhofstraße war lange vom Baustellenzäunen umringt, schlussendlich entstand eine Begegnungszone. Wobei über die Thematik, Begegnungs- oder Fußgängerzone, im Vorhinein schon jahrelang diskutiert wurde.  | Foto: Stadtgemeinde Wörgl
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  • Wörgl hat sich baulich gesehen in den letzten Jahren sehr verändert. Besonders in der Bahnhofstraße war lange vom Baustellenzäunen umringt, schlussendlich entstand eine Begegnungszone. Wobei über die Thematik, Begegnungs- oder Fußgängerzone, im Vorhinein schon jahrelang diskutiert wurde.
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In den letzten 15 Jahren hat sich in Wörgl einiges getan. Auf viele bauliche Veränderungen blickt die Stadtgemeinde zurück, speziell in der Bahnhofstraße ist kein Stein auf dem anderen geblieben, jahrelanger Diskussionen inklusive.

WÖRGL. 15 Jahre, 180 Monate oder 782 Wochen – Seitdem es die RMA gibt, ist die Stadtgemeinde Wörgl stets ein berichtenswertes Thema gewesen. So blickt die Stadt auf eine Vielzahl an Veränderungen zurück, insbesondere die Innenstadt und die Wörgler Bahnhofstraße sind aus damaliger Sicht wohl kaum wiederzuerkennen. Die ehemalige Bürgermeisterin Hedi Wechner, die von 2010 bis 2022 Stadtchefin war, setzte sich für eine Fußgängerzone in der Innenstadt ein. Als im März 2022 Michael Riedhart als neuer Bürgermeister für Wörgl gewählt wurde, wurde das Vorhaben einer Fußgängerzone kurzerhand auf die Realisierung einer Bewegungszone umgemünzt. Seither hat sich im Zentrum viel getan. 

Die Bahnhofstraße hat sich insbesondere in den letzten zwei Jahren optisch sehr verändert. | Foto: Haberl
  • Die Bahnhofstraße hat sich insbesondere in den letzten zwei Jahren optisch sehr verändert.
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Heute gilt die Bahnhofstraße als verkehrsberuhigte Begegnungszone. | Foto: Nimpf
  • Heute gilt die Bahnhofstraße als verkehrsberuhigte Begegnungszone.
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Seit jeher Thema: B-Zone oder Fußgängerzone?

Besonders zu Stoßzeiten werden die Verkehrsteilnehmer in Wörgl immer wieder auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Das ist nicht erst seit 2024 so. Schon im Jahr 2013 kam von den Wörgler Grünen ein Antrag zur Verwirklichung eines sogenannten "Shared Space", welcher zur Reduzierung des Verkehrs beitragen sollte. Geplant war, die Parkplätze entlang der Bahnhofstraße aufzulassen, Straßen, Wege und Plätze sollten als Lebensraum aufgefasst und gleichberechtigt von allen Verkehrsteilnehmern genutzt werden können. Im weitesten Sinne also eine "keine Begegnungszone", nur landete der Antrag damals wohl in einer Schublade. Ebenfalls 2013 war von einem 650 Quadratmeter großen Stadtplatz die Rede, der vor dem City-Center situiert werden sollte, damals als "kleine Fußgängerzone" beschrieben.

Bereits 2013 wurde diskutiert, ob ein "Shared Space", also eine "kleine Begegnungszone" für die Bahnhofstraße sinnvoll sei. | Foto: ZOOM.Tirol/BB Archiv
  • Bereits 2013 wurde diskutiert, ob ein "Shared Space", also eine "kleine Begegnungszone" für die Bahnhofstraße sinnvoll sei.
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Jahrelang wurde am Wunsch einer Fußgängerzone in der Wörgler Innenstadt festgehalten, 2019 gab es dazu sogar einen Bürgerbeteiligungsprozess. "Endlich autofrei" wollte man werden, bei einer Podiumsdiskussion zum Thema sprach sich ein Experte damals im Übrigen für eine Fußgängerzone aus, nicht für eine Bewegungszone. 

Fußgängerzone schien das Ziel zu sein

2019 kam dann der erste große Schritt in Richtung Fußgängerzone in der Bahnhofstraße, als im Gemeinderat beschlossen wurde, ein Verfahren zur Prüfung einer solchen einzuleiten. Schon bei der damaligen Gemeinderatssitzung kristallisierte sich heraus, dass Michael Riedhart (damals Gemeinderat der Jungen Wörgler Liste, JWL) kein Fan von einer Fußgängerzone ist. "Es stellt sich mir die Frage, was man de facto von einer Fußgängerzone will", lauteten seine Worte. Wörgl hätte dafür schlichtweg nicht die richtigen Rahmenbedingungen. Weiter ging es dann 2020 mit einem Architekturwettbewerb, woraus 2021 ein Siegerprojekt gekürt wurde. Wohlgemerkt immer noch für die geplante Fußgängerzone. Im selben Jahr wurde das fertige Konzept präsentiert. Mit dem Projekt starten wollte man dann 2022.

"Ich würde mir wünschen, dass diese Fußgängerzone mit Ende des Jahres 2022 bereits Gestalt annimmt",

sagte Hedi Wechner damals als einstige Bürgermeisterin. 

Grafik des Architekturbüros, welches den Gestaltungswettbewerb im Jahr 2021 gewonnen hat. Geplant war eine Fußgängerzone. | Foto: Landschaftsarchitekturbüro EGKK/Schreiner, Kastler–Büro f. Kommunikation GmbH
  • Grafik des Architekturbüros, welches den Gestaltungswettbewerb im Jahr 2021 gewonnen hat. Geplant war eine Fußgängerzone.
  • Foto: Landschaftsarchitekturbüro EGKK/Schreiner, Kastler–Büro f. Kommunikation GmbH
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Neuer Bürgermeister, neue Pläne

Alles anders als geplant kam dann wohl im Jahr 2022.  Michael Riedhart nahm im Frühjahr als neuer Bürgermeister den Chefsessel ein. Dieser brachte wortwörtlich mehr "Bewegung" ins Spiel, nicht nur in der Bahnhofstraße, auch rundherum ändert und verbessert sich das Stadtbild seit jeher stetig. Trotzdem hieß es seit dem Abschied nehmen von den Plänen der vorangegangenen Bürgermeisterin Hedi Wechner. Im April 2023 fiel der Startschuss für die neue Begegnungszone und so blieb in Wörgl kein Stein mehr auf dem anderen. Los ging es mit dem Stadtplatz. Anders als vor Jahren geplant wurde dieser aber nicht vor dem City-Center gebaut, sondern ziert jetzt den oberen Bereich der Bahnhofstraße. Weiters fanden auch die "Wörgler Meilensteine" einen neuen Platz. Damals vorgesehen in der geplanten Fußgängerzone, sprach sich Riedhart dafür aus, dass diese beim Pflichtschulzentrum besser aufgehoben wären. Gesagt, getan. Heute können Schulkinder Wörgls Geschichte nebenbei auf dem Heimweg kennenlernen. Vor Kurzem wurden die errichteten Springbrunnen in der Bahnhofstraße in Betrieb genommen, eine neue Verkehrsregelung bzw. die Umkehrung der Einbahnrichtung runden das neue Konzept der Wörgler Innenstadt ab. Heute kein Vergleich mehr dazu, was noch vor 15 Jahren war.

Die fertige Begegnungszone am unteren Bereich der Bahnhofstraße.  | Foto: Nimpf
  • Die fertige Begegnungszone am unteren Bereich der Bahnhofstraße.
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