Corona in NÖ – ABC-Soldaten jetzt gefragte Experten
ABC-Trupps dekontaminieren Landtagssaal in St. Pölten

- Oberst Jürgen Schlechter erklärt Landtagspräsident Karl Wilfing, wie seine ABC-Soldaten vorgehen.
- Foto: Bundesheer/Carina Karlovits
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Gestern, 14. April 2020, desinfizierten zwei Trupps der ABC-Abwehrkompanie aus Mautern den Landtagssaal der NÖ Landesregierung in St. Pölten.
UND: So verwende ich meinen Mund-Nasen-Schutz richtig – Anleitung der ABC-Experten mit VIDEO!
NIEDERÖSTERREICH | ST. PÖLTEN | BEZIRK KORNEUBURG. Damit die Mitglieder des NÖ Landtages auch in Zeiten des Coronavirus ihre Aufgaben weiterhin reibungslos durchführen können, unterstützte das Bundesheer bei der Dekontamination vor Ort. Zwei Trupps mit sechs "Mann" führten eine Grunddesinfektion des Landtagssitzungssaales durch. Auch eine Expertin des ABC-Abwehrzentrums Korneuburg war mit dabei. "Desinfiziert wurden die Kontaktflächen, wie Sessel, Sessellehnen, Schalter, Tischflächen, Handläufe und auch die aufgestellten Plexiglasscheiben", erzählt Hauptmann Wolfgang Eckel. Dass auf die Experten der ABC-Abwehr Verlass ist, stellte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner klar: "Auch die politischen Entscheidungsträger unseres Landes vertrauen auf ihr Können. Mein Dank gilt hier Oberst Jürgen Schlechter und seiner Truppe, die dieser Tage besonders gefordert sind."

- Dazu zählen natürlich auch die Handläufe auf Gängen und Stiegen.
- Foto: Bundesheer/Carina Karlovits
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Gefordert, das ist der Kommandant des ABC-Abwehrzentrums Korneuburg momentan in der Tat, unterstehen ihm doch für die COVID19-Krise neben seiner eigenen ABC-Abwehrkompanie auch österreichweit die ABC-Abwehrkompanien in Mautern, Linz, Absam und Graz, die bei den Stabsbataillonen der Brigaden eingerichtet sind.
Dauerauftrag für die ABC
"Der Landtag muss auch in herausfordernden Zeiten immer handlungsfähig bleiben", stellt Landtagspräsident Karl Wilfing klar. "Darum ist es besonders dort, wo sich die Abgeordneten aufhalten und ankommen können, besonders wichtig, gründlich zu desinfizieren", erklärt Hauptmann Eckel. "Wir schaffen einige Quadratmeter in der Stunde, der Landtagssaal konnte somit innerhalb von zwei Stunden desinfiziert werden."
Die nächste Sitzung des Landtages findet morgen, am 16. April statt. Bis dahin wird der Saal versiegelt. "Nach der Sitzung wird er wieder von uns dekontaminiert und abermals versiegelt. Nach der nächsten Sitzung im Mai folgt das selbe Prozedere wieder", so Eckel.

- Gründlich werden all jene Bereiche gereinigt und desinfiziert, mit denen die Abgeordneten in Kontakt kommen können.
- Foto: Bundesheer/Carina Karlovits
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Gedanken zu einer Masken-Tragepflicht
Die ABC-Experten sind überzeugt, in der nächsten Zeit wäre ein "normales Leben" durchaus möglich, würden alle, wirklich alle außerhalb ihrer eigenen vier Wände Schutzmasken tragen. "Wenn wir das Virus in Österreich so weit wie möglich ausrotten wollen, dann wäre das notwendig, zumindest, bis ein geeignetes Medikament oder ein Impfstoff entwickelt wird", spielt Hauptmann Eckel das Gedankenexperiment durch. "Eine permanente Maskentragepflicht würde eine erhebliche Reduzierung der Virusinfektionen, je nach Inkubationszeit und Krankheitsdauer, binnen etwa vier bis sechs Wochen ermöglichen." Würde man, je nach benötigter Maximal-Dauer die Maskentragepflicht für alle einführen, zudem weitere Schutzmaßnahmen, wie etwa das Abstandhalten einführen, wäre wahrscheinlich ein Großteil aller Erkrankungen vorbei.
Und noch etwas gibt Eckel zu bedenken: "Ich würde damit so früh wie möglich beginnen, denn im Hochsommer bei 40 Grad im Schatten will keiner eine Maske tragen." Zudem brauche es mit Sicherheit Bewusstseinsbildung innerhalb der Bevölkerung über Wochen hinweg.
Nasen-Mund-Schutz: Tipps der ABC-Experten
Die ABC-Experten werden für schwere Bedrohungen ausgebildet. "Unsere Leute sind es gewohnt, mit Schutzausrüstung umzugehen. Sie werden trainiert, sich nach einem Einsatz aus ihr herauszuschälen, ohne sie auch nur ansatzweise zu berühren", erzählt Wolfgang Eckel. Und damit auch die Bevölkerung weiß, wie man mit den Gesichtsmasken richtig umgehen soll, haben sie ein Video zu gedreht, in dem es die nötigen Tipps gibt:
Auch Einwegmasken öfters verwenden
Ja, das ist möglich und auf Grund der derzeitigen Knappheit auch durchaus sinnvoll, versichert Hauptmann Eckel. Eine Stoffmaske soll man mit 60 Grad waschen, aber auch die Einwegmasken, die man etwa im Supermarkt bekommt, kann man "reinigen". "Bei 80 Grad für eine Stunde ins Backrohr legen. Denn der Virus mag es nicht trocken und warm. Aber bitte aufpassen, dass es nicht zu heiß im Backrohr wird, denn wenn die Gummibänder schmelzen, kann es richtig stinken."






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