Pandemie
So übersteht die Stadt Seuchen seit 1340

- hochgeladen von Angelika Grabler
Schon bei der Bekämpfung der Pest setzten die Behörden auf Reinigung und Quarantäne.
KLOSTERNEUBURG. "Im Leben eines Menschen kommen drei Dinge mit Sicherheit auf einen zu: Der Tod, das Finanzamt, und eine Pandemie", zitiert Werner Brix im "HistOHRienpfad" eine Ärztin, "und vor letzterem fürchtet sich die Menschheit am meisten." Die Bezirksblätter begaben sich auf Spurensuche, wie die Menschen mit früheren Epidemien umgehen lernten.
Pestepidemien seit 1349
Klosterneuburg wurde mehrmals vom "Schwarzen Tod", der Pest, heimgesucht. Urkundlich erwähnt sind die Pestjahre 1340, 1409, 1679 und 1713. Die erste behördliche "Pestordnung" erschien 1540, bis ins 18. Jahrhundert folgten viele weitere, durch neue Erkenntnisse und Erfahrungen ergänzt und ausgebaut.
Noch 1713 machte man "schlechte Luft" für Entstehung und Ausbreitung der Seuche verantwortlich, doch zusätzlich galt als erwiesen, dass "Pestgift" an Kleidung und Gebrauchsgegenständen von Pestkranken haftete. Scharfe Verordnungen mit Androhung strengster Strafen sollten das sonst wenig um Reinlichkeit besorgte Volk zur Einhaltung der im Zusammenhang mit der Absonderung der Kranken notwendigen Maßnahmen bringen.
Quarantäne
War die Pest einmal eingeschleppt worden, so kam es darauf an, ein weiteres Umsichgreifen möglichst zu verhindern. Der Fall musste gemeldet werden, die Häuser, aus denen Pestkranke gekommen waren, wurden gesperrt und als "infizirtt" gekennzeichnet. Den Erkrankten brachte man zur Betreuung in eine außerhalb des Ortes errichtete Hütte. Die mit ihm in Verbindung gestandenen Personen wurden ebenfalls in eine Hütte gebracht, wo sie einige Zeit unter Beobachtung verbleiben mussten. Relativ spät erst war man darauf gekommen, dass die Zeit dieser Absonderung etwa sechs Wochen, mindestens vierzig Tage dauern müsse.
Schulschließung
Nicht nur die Quarantäne, auch Mundschutz und Schulschließungen gab es während früherer Pandemien. Während der Zeit der Spanischen Grippe zu Ende des Ersten Weltkrieges war der Schulbetrieb der Weinbauschule in Klosterneuburg ab 11. Oktober 1918 eingestellt.



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