Rekrut verkauft seine „Braut“

- Paul Meinl vertrat die Anklage gegen den Rekruten.
- Foto: Rath
- hochgeladen von Bezirksblätter Tulln
Ein wohl seltener Fall beschäftigte die Pioniertruppenschule der Magdeburgkaserne in Klosterneuburg. Ein Grundwehrdiener hatte sein Sturmgewehr um 200 Euro „verklopft“.
KLOSTERNEUBURG/KORNEUBURG (mr). Vor dem Landesgericht Korneuburg zeigte sich der wegen Veruntreuung, Verleumdung und unerlaubter Abwesenheit von der Truppe angeklagte 19-jährige Patrick K. vergangene Woche zerknirscht und reuig.
Keine klaren Antworten ...
Eine Erklärung, warum er „seine Braut“ am Schwarzmarkt feilgeboten hatte, konnte er nicht bieten. „Warum verkaufen Sie Ihr Gewehr? Das fällt doch sofort auf“, wollte Richter Rainer Klebermaß wissen. Eine vernünftige Antwort blieb aus, lediglich ein gestammeltes „Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe“ war zu vernehmen. Es habe sich ein Käufer gefunden, der 200 Euro für das Gewehr bezahlt habe.
... und falsche Behauptungen
„Und vom 8. bis 13. 7. haben Sie sich unerlaubt von der Truppe entfernt“, lautete der nächste Vorwurf. – „Ich hatte mit meinen Eltern und meinem Spieß Probleme, ich wollte mir eine Auszeit nehmen, um auszuspannen“, war die kleinlaute Antwort. „Hätte mich nicht die Militärpolizei geschnappt, wäre ich nicht so schnell zurückgekommen“, gestand er freimütig auf die Frage des Richters.
Warum er überdies einen Kameraden des Handels mit Cannabis falsch bezichtigt hatte, konnte er ebenfalls nicht nachvollziehbar erklären.
Die Verurteilung zu einer fünfmonatigen Freiheitsstrafe, deren Vollzug für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde, nahm er nach kurzer Beratung mit seinem Verteidiger Andreas Kiesling an.


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